Da liegt er nun vor mir: In seiner ganzen Pracht, in seiner Länge, in dem Glanz, wie ihn eine Nahrungsmittelindustrie geschaffen hat, die ihres Gleichen sucht. Vollgestopft mit 1000 Inhaltsstoffen, die im Mund des begierigen Besitzers eine Geschmacksexplosion in jedem nur erdenklichen Rezeptor auf der Zunge auslösen wird. Ein Produkt, welches in seiner Gesamtheit einzeln bereits 5% des nötigen Tagesbedarfs an Energie eines ausgewachsenen Menschen decken kann, weil nur das Beste aus Hafer, Weizenprodukten und Vollmilch verwendet wurde. Mit Tücke und Suggestion wird dem Gehirn vermittelt, dass so etwas nur gut sein kann. Quasi automatisch werden gleichzeitig Gewissen und Reue sowie Selbstbeherrschung für eine Zeit von 3 x 30 Kaufvorgängen + 5 Minuten Nachhallzeit abgeschaltet.
Und dieses so hochwertige Komplex wird einfach so lieblos durch das Bordpersonal des Lufthansa Flugs LH001 von Hamburg nach Frankfurt in einem großen Korb dem Kunden dargeboten, der völlig erschöpft vom Wochenende als einfacher Reisender ins Flugzeug stolpert, während er sich noch den Schlafsand aus den Augen reibt. Ja, diese Darreichung gleicht eigentlich einer Ehre, die so kaum erkannt wird, denn dieses energiegeballte Werk ist es nun im Sinne und Zweck von Wirtschaftspsychologen und gewinnoptimierten Managern das Heilmittel für den Fluggast geworden – das Frühstück für den gesitteten Deutschen – der Müsliriegel!
Na also geschmeckt hat er und viele Leute haben eh im Flug gepennt und wollten ihre Ruhe statt ständig genervt zu werden, was sie denn so essen möchten und was nicht. Von daher ist der Riegel von den Flugtestern Lena und Rico als akzeptabel bewertet worden. 😀
In diesem Sinne: guten Hunger!