von Lena & Rico

Einträge mit dem Schlagwort Freiheitsstatue

Freiheit oder überzogener Nationalstolz?

Computerlogbuch des Captains, Sternzeit…

Ach nee… Falscher Text – wir schreiben Mittwoch, den 26.8.2015. Es ist ein super sonniger Tag, warm wie immer und heute ist Kultur angesagt. Erst einmal aber etwas Bewegung!

Meine liebe Cousine Debora hat mir einen Tipp für New York gegeben. Und zwar meinte sie: geht doch mal die High Lane entlang. Und das haben wir doch auch prompt gemacht. Die High Lane ist eine alte Metro-Linie hier in New York, die oberirdisch gebaut wurde. Da sie aber nicht mehr genutzt wurde, wurde sie zurück gebaut. Teile davon sind auf einer Strecke von ca. 2 – 3 km noch erhalten und zu einem Hochbeet für Pflanzen geworden und man selbst kann nun auf dieser grünen Trasse entlang wandern.WP_20150826_008WP_20150826_12_20_09_Raw

Zwischendurch gabs dann auch mal ein sehr leckeres Fruchteis, was Studenten selbst machen und überall verkaufen.

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Am Ende unserer kleinen Wandertour ging es weiter Richtung Manhattan (Downtown), zum so genannten Battery Park. Ab diesem Park fahren die Fähren zur legendären Freiheitsstatue. Auf dem Weg dort hin konnten wir aber einem noch ganz anderem Treiben der ansässigen „Bewohner“ zusehen:

Weiter ging es auf die Fähre. Vorher natürlich wieder Taschenkontrolle wie am Flughafen. Da Liberty Island und Ellis Island, sowie die Fähren komplett staatlich sind, macht man in den USA natürlich alles, um sich sicher zu fühlen.

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Nach einer kurzen Fahrt und einem Blick auf die so genannte „Skyline of Manhattan“ erreichten wir Liberty Island – die Insel auf der die Freiheitsstatue steht. Mit Hilfe eines Audio-Führers konnten wir wieder eine Menge erfahren. Wichtig zu wissen: Die Freiheitsstatue ist ein Geschenk der Franzosen gewesen. Die wollten dem Monarchen Napoleon III einen Denkzettel verpassen indem Sie mit der Aktion zeigten: Du hast unsere Freiheit verspielt. Dass die Freiheitsstatue wenige Jahre später als Symbol der Freiheit für die per Schiff vorbeifahrenden Immigranten werden sollte, war den Schöpfern seinerzeit noch nicht klar. Die Sockelbesichtigung und die Kronenbesichtigung kosten extra und das hatten wir uns geklemmt. Ganz interessant ist vielleicht noch, dass die Statue aus reinem 2 mm dickem Kupfer besteht. Die grüne Farbe kommt durch die Patina-Bildung, welches chemisch resistent gegen die salzhaltige Meeresluft ist.

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Wie bereits erwähnt, fuhren an „Lady Liberty“ die Immigranten vorbei. Und angeblich hätten jedes Mal die Passagiere gejubelt, wenn sie sie gesehen haben. Nun ja, das mag sein, aber das die Amerikaner ursprünglich über den Erhalt des französischen Geschenks gespottet hatten, wird höchstens im Nebensatz erwähnt. Für sie war die Freiheitsstatue überflüssig. Inzwischen ist es aber ihr Heiligtum geworden. Schon fast eine Pilgerstätte! Ihre „Lady Liberty“ und wie sie damals eisern stand, als die Zwillingstürme des World Trade Centers einstürzten. Und ach hier und da und wir sind ja so toll und unsere Freiheit kann uns niemand nehmen. Nee is klaa liebe Amerikaner… Euer Symbol ist eben auch nur ein Symbol und kein Garant für wahre Freiheit. Ich erinnere dazu nur an völlig überholte Gesetze oder gar den neusten Clou aus dem weißten Haus, der die Regierung nun ermächtigt die Gesamthoheit über Nahrungsmittel und Wasser während Krisen und Kriegen zu übernehmen. Tolle Freiheit!

Und so vergöttern die Amis ein Stück Kupfer, welches bei genauer Überlegung gar nicht mehr die Daseinsberechtigung hat. Aber das ist eben Amerika: sofern dicke Autos, zwei drei Hamburger und ihre wedelnde Flagge zusammen vorhanden sind, ist die Welt für sie in Ordnung. Viel brauchen sie scheinbar nicht um glücklich zu sein. Unbegrenzte Möglichkeiten und so…

Zurück zu den Inseln. Die Tour geht weiter mit der Fährfahrt zur „Ellis Island“. Einst die Insel mit dem Auffanglager der Immigranten der dritten und vieren Reiseklasse. Hier wurden die Ankömmlinge medizinisch, rechtlich und ggf. psychologisch untersucht. Für viele gab es keine Probleme aber manche verbrachten Tage und Wochen auf der Insel ohne einreisen zu dürfen. Heute erinnert ein Museum an die damalige Zeit. Mit einem Audio-Führer hörten wir dieses Mal wirklich interessante Geschichten. Eine Reise lohnt sich meines Erachtens allemal. Nur Fotos haben wir keine, weil es eben ein Museum ist… was will an da groß fotografieren?!?

Die neusten Ideen der EU Regierungen zum Einreiseproblem an den EU Außengrenzen ähneln irgendwie Ellis Island. Heute heißen die zentralen Aufnahmepunkte „Hot Spots“. Ist im Grunde aber die gleiche Sache wie vor paar Hundert Jahren. Geschichte wiederholt sich eben.

Und hier endet eigentlich schon unsere Tagesreise. Heim ging es wieder mit Fähre und U-Bahn.

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