Na? Schon einmal zum Frühstück geflogen? Nicht? 😀 Mit dem Auto kann das jeder – das ist inzwischen langweilig geworden. 😉
Der Sonntag (6. September 2015) sollte nicht nur unser Abreisetag von Seattle werden, sondern auch etwas ganz Besonderes. Obwohl es die ganze Nacht geregnet hatte, meinte Greg früh via WhatsApp vom einem Schlafzimmer zum anderen: „Wir wagen es!“ Gemeint war zum Frühstück mit seinem Flugzeug zu fliegen. Ja wirklich – zu fliegen! Greg kennt da ein super Restaurant auf einer der Inseln, welches sich direkt neben der Landebahn befindet. Glaubt ihr nicht? Dann denkt mal an die Trickfilme von Käpt’n Balu, der immer zur Insel von Louis geflogen ist. Genauso fühlten wir uns! 😉
Auf dem Hinflug saß ich hinten und Lena war unser Käpt’n Sie machte das ganz wunderbar!
Ich hab mich pudelwohl in der First-Class des morgendlichen Flugs gefühlt.
Nur ein paar Flugminuten später setzten wir sanft auf der Insel auf und stolperten aus dem Cockpit direkt an die Bar.
Es gab leckere Pancakes mit Ahornsirup! #großartig waren die!
Der Laden war knacke voll und überall hingen Flugzeugmodelle und Bilder von berühmten Flugpionieren! Einfach genial!
Als wir rund und satt waren ging es mit modifizierte Höhenruder-Trimmung 😉 wieder nach Hause.
Auf dem Rückflug durfte ich nochmal nach vorn. Bei Greg zuhause angekommen, schnackten wir noch kurz über Gott und die Welt und genossen die Zeit ehe wir wieder los mussten.
Gegen 11:30 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Flughafen. „Schnell“ durch den Verkehr von Seattle gedüst, Auto zu Alamo gebracht und ab zum Flughafen. Wir flogen dieses Mal mit Alaska Airlines. Das ist die Gesellschaft mit der etwas seltsamen Leitwerksbemalung.
Darauf abgebildet ist der so genannte „Yukon Jack“. Einer der Entdecker von Alaska und sowas wie das Wahrzeichen der Bewohner von dort. Mein Geschmack trifft die Bemalung jedenfalls nicht…
Die Gepäckabgabe war dieses Mal sehr einfach. Und auch die Sicherheitskontrolle war mal sehr angenehm. Die eine Frau von der Sicherheit konnte sogar ein bisschen Deutsch und fragte, wo es denn so hingehen soll.
Jetzt geht es in unsere Boeing 737-900.
Ja, sah aus wie ein Flugzeug. Hatte Flügel, Triebwerke, der Käpt’n saß auch schon dort, wo er hingehört – wir waren guter Dinge. Eigentlich…
Auf den Sitzplätzen angekommen, donnerten Füße von hinten an unsere Sitzlehnen. Zwei solche unerzogenen Gören hatten ihren Spaß. Auf einer Skala von 0 bis Dröflzig fiel meine Begeisterung etwas, denn ich ahnte schon, was kommen sollte… Wir hoben ab. Lena und ich dösten ein doch nach 5 Minuten zeigten die zwei hinter uns, dass in diesem Flugzeug nicht geschlafen wird. Die Mutter (eine Deutsche) und der Vater (Amerikaner) interessierte das wenig. Mit jeder Meile, die wir flogen wurde das Theater immer lauter. Endlich gab es was zu knabbern und Getränke. Die Cola putschte allerdings die Zwerge weiter auf… Und jetzt überlegte sich das Baby der Familie, welches die ganze Zeit recht ruhig auf dem Schoß der Mutter war, bei dem Treiben mitzumischen. Lautstark schrie es die Kabine zusammen. Zeit bis zur Landung: noch etwa 1,5 Stunden – die Eltern jetzt absolut überfordert.
Ich habe ja nix gegen Kinder – nein ich hab sie wirklich gern! Und dank meines Bruders Eric und seinen „Schreibabenden“ in seiner jungen Zeit stören mich auch quatschende Babys nicht. Aber was mich stört sind unfähige Eltern, die ihre Rasselbande einfach nicht unter Kontrolle haben.
Der Lärm wurde immer schlimmer! Die ersten Passagiere hielten sich die Ohren zu und eine Stewardess kam vorbei und gab den zwei größeren Kindern irgendwas zu spielen. Halbwertszeit der Aktion: maximal 10 Minuten.
Wir setzten zur Landung in San Francisco an. War eine sehr gute Landung! Auch generell der Service an Bord war bedeutend besser als bei United Airlines. Hat uns gut gefallen. Wir rollten von der Bahn und stoppten: kein Gate für unser Flugzeug frei… Weitere Minuten des Lärms unserer „Lieblingsfamilie“. Aber nach 10 weiteren scheinbar endlosen Minuten die Erlösung: wir dockten an und die Kabine leerte sich. Das Drama hatte ein Ende – unsere Nerven aber inzwischen auch, denn eigentlich wollten wir den Flug über etwas mehr geschlafen haben…
Ab zum Gepäck und zu Alamo und ins Auto. Bloß schnell weg vom Flughafen. Die Fahrt zum Hotel war ruckizucki und Parken am Hotel ging so einiger Maßen. Wir blieben einfach am Straßenrand stehen, wo freies Parken um die Uhrzeit möglich war. Das Hotel wirkte echt gut! Große Empfangshalle, Marmor – alles Bestens. Wieder mal: eigentlich… Das Hotel besitzt im Grunde 4 Sterne und gehört zu den ältesten Hotels von San Francisco. Allerdings finde ich die Tapeten und die Badezimmer echt sowas von 70iger… Wasser der Dusche im Tröpfelmodus, Silikonfugen in schlechter Qualität, Deckschicht der Toilettenbrille am Ablösen… Sauber war alles aber der Knaller eben nicht. Aber egal: wir waren da und konnten es uns gemütlich machen.
Wir holten uns noch was Leckeres bei Subway und starten dann nochmal das Auto. Unsere Idee war es in ein Parkhaus in der Umgebung zu fahren. Ganz war es uns auf der Straße nicht geheuer. Und die 38 $ pro 24 h fürs Parken im Hotel waren uns schlichtweg zu viel. Aaaaber: alle Parkhäuser waren schon zu oder sollten zu machen. Grund: am Folgetag, also den Montag, sollte in Amerika der „Labour Day“ sein. So ein Feiertag halt. Na ja: also doch auf der Straße parken, sonst hätten wir am MO kein Auto gehabt. Wir hatten aber schnell eine Lösung für das Problem: wir wollten ganz einfach am nächsten Tag in den Yosemite National Park fahren. So mussten wir eh früh los und bekämen keine Probleme mit irgendwelchen geschlossenen Parkhäusern. Warum uns übrigens das Parken auf der Straße nicht so geheuer war, erfahrt ihr später 😉