Es ist Dienstagmorgen. Ich hatte mir den Wecker auf 6:30 Uhr gestellt um pünktlich am Auto zu sein um die Parkuhr ab 7:00 Uhr zu füttern. Wir wollten den Tag etwas ruhiger angehen. Ich dachte mir auch, dass 2 Stunden Parkzeit für einen gemütlichen Start in den Tag ausreichen dürften. War übrigens eh das mögliche Maximum an der Uhr… Kostet immerhin 9 $ + Steuern + Kreditkartennutzungspauschale. Echt keine billige Aktion! Wir mussten ja immer noch auf der Straße stehen, weil am Vorabend ja noch der Feiertag war.
Ich wackelte also zum Auto, legte noch etwas in die Beifahrertür und wollte anschließend die Parkuhr laden. Beim Schließen der Tür merkte ich es: die hinterste Scheibe (das kleine Dreieck zwischen hinterer Tür und Kofferraum) war eingeschlagen. Man war in unser Auto eingebrochen!!! 😯 Der Einbrecher verschaffte sich so einen Zugang zur Rückenlehne der Rücksitzbank und konnte in den Kofferraum unserer Limousine gucken. Dort hatten wir aber nur Wasserflaschen und zwei Jacken liegen gelassen. Wertgegenstände lässt man ja nicht im Auto… Jetzt weiß ich auch warum. Ich ging um das Fahrzeug und inspizierte es auf weitere Schäden. Sonst war aber alles heile geblieben und noch alles im Auto, was wir sonst so zurückgelassen hatten.
Gut – der Schaden war da, Parkuhr geladen also hoch zu Lena und die Autovermietung Alamo anrufen. Gesagt getan und Lena guckte auch nicht schlecht, als ich ihr berichtete. Die Frau am Telefon war sehr nett und nahm die Schadensmeldung auf. Danach machten wir uns startklar. Wir brauchten schließlich ein neues Fahrzeug, denn so konnten wir nicht nach San Diego fahren.
Ich navigierte, Lena fuhr – ab zur nächsten Alamo Station. Dort angekommen: Chaos im Ausleihbüro und an der Wagenausgabe: „Tut uns leid – alle Fahrzeuge sind vergeben. Wir haben kein Ersatz…“ 😐
Dann eben nicht – auf zum Flughafen, der ja Gott sei dank nicht soooo weit weg ist. Ich dirigierte Lena auf den Highway und prompt standen wir im Stau. Wir sollten wohl einfach kein neues Auto bekommen…
Irgendwann schafften wir es zu Alamo am Flughafen und gaben das Auto ab. Ein netter Herr nahm uns den Wagen ab und beruhigte uns, dass das wohl in letzter Zeit sehr oft vorkäme und er privat auch schon Probleme in San Francisco hatte. Und jetzt wurde es mal ziemlich cool für uns. Wir meldeten uns bei der Fahrzeugabgabe. Eine Frau sagte uns, dass so viele Fahrzeuge frei zur Verfügung wären, dass wir auch kostenlos eine größere Fahrzeugklasse nehmen dürfen. Egal was – selbst so ein fetter Van oder SUV wäre drin gewesen. Wir setzten all unsere Hoffnung in den Chevrolet Cruze:
Genüsslich rollten wir mit unserem neuen Wagen aus dem Parkhaus und ab auf den Highway Richtung Innenstadt. Unser Ziel: die „Twin Peaks“ – zwei Berge inmitten von San Francisco von denen man einen klasse Ausblick über die Stadt hat. Zeit zum Rumblödeln vor und hinter der Kamera – ich lade euch ein zu einer kleinen Wanderung 😆
Danach ging es zum Hotel – kurz mal Luftholen. Das Auto parkten wir auf einem Privatparkplatz direkt neben dem Hotel. Den guten Mann fragten wir, wieviel das Parken denn bis zum nächsten Tag kosten würde.
Uns blieb bei der Antwort der Atem weg: 60,- $ sollten es sein. Definitiv zu viel! Und wieviel für nur heute? „10,- $“, war die Antwort. Mit einem Haken: das Fahrzeug müsste bis 18:00 Uhr abgeholt sein. 😕 ehm… ja… was machten wir nur mit unsere Zeit?
Klar: ab nach China Town in San Francisco! Der Weg dahin war aber etwas mühsam. So ein kleiner Marsch durch die Stadt bei ca. 35 – 37 °C ist schon etwas unangenehm. Durch so einen „Hier-kriegst-du-alles-was-du-nicht-brauchst-Laden“ in China Town sind wir natürlich auch geschlendert. Rimsch-Ramsch eben Typisch Chinesen!
Hehe: und dann wurden wir erfolgreich für ein Restaurant geworben. Wir wollten eh in China Town essen und warum nicht mal Chinesisch. Eine Frau plapperte uns auf der Straße an und machte das so gut, dass wir tatsächlich in dem Restaurant landeten. Nun ja, was kann ich davon berichten? Also das Essen war schon in Ordnung und es gab eine Vorspeise und eine Kugel Eis (Geschmacksrichtung: grüner Tee – [echt gut]) gratis dazu. Das Tsin Tao Bier kostete mit über 6,- $ ein Vermögen. Das Essen war soweit in Ordnung aber ich habe schon besser Chinesisch gegessen.
Die Bedienung war allerdings der Kracher. Während der gesamten Zeit schienen sich die Bediensteten über ein Thema nicht sonderlich einig zu sein. Gut… unsere Chinesisch ist jetzt nicht so, dass wir mitreden können aber man merkte schon eine gewisse geladene Atmosphere, welche doch recht störend war. Obwohl das Restaurant leer war, braucht die zwei Dödel tatsächlich eine Stunde um den Tisch der Gäste leer zu räumen, die am gehen waren, als wir kamen. Faule Säcke sage ich dazu nur… Egal – die Rechnung kommt: die Kellnerin war wie gesagt etwas im Diskussionsrausch und war auch uns gegenüber nicht so wirklich freundlich. Um das auszugleichen, malte sie unter die Rechnung einen Smiley und vergab sich selbst das Trinkgeld.
(Wer es nicht weiß: in den USA muss man selbst das Trinkgeld drauflegen, weil die Kellner nicht wirklich etwas verdienen. Anders als in Deutschland ist deren Lohn nicht in den Preisen der Gerichte „verrechnet“. In der Regel soll man 15 % geben, 20% wenn man sehr zufrieden ist und 10%, wenn es so in etwa ging.)
Unsere Kellnerin hatte sich mal etwas über 20% ergattern wollen. Leider hatten wir es nicht passend und mussten uns jetzt auch noch Wechselgeld zurückgeben lassen… Dabei unterschlug sie uns weitere 10 ct… Jetzt hat sie also quasi 21 % Trinkgeld bekommen. Egal – vorbei und wir satt. Nun aber schnell zum Auto, damit der Parkplatz nicht zumacht ehe wir kommen.
Auf dem Weg witzelten wir herum, wie viele Spiegel wir noch am Auto hätten, denn: der Parkplatzwärter parkt die Autos selbst ein und aus. Man lässt den Wagen samt Schlüssel einfach vor Ort. Ja, etwas Vertrauen zu dem Tetris-Meister auf dem Parkplatz muss man schon haben. Aber: alles bestens! Wagen unbeschädigt und einsatzbereit. Wir waren erstaunt!
Und jetzt kommt es, weshalb wir wieder auf Achse wollten: Sonnenuntergang an der Golden Gate Bridge! Ab hier, lasse ich die Bilder sprechen: