von Lena & Rico

Einträge von Rico

Der Spaß fängt schon gut an…

Es ist Dienstagmorgen. Ich hatte mir den Wecker auf 6:30 Uhr gestellt um pünktlich am Auto zu sein um die Parkuhr ab 7:00 Uhr zu füttern. Wir wollten den Tag etwas ruhiger angehen. Ich dachte mir auch, dass 2 Stunden Parkzeit für einen gemütlichen Start in den Tag ausreichen dürften. War übrigens eh das mögliche Maximum an der Uhr… Kostet immerhin 9 $ + Steuern + Kreditkartennutzungspauschale. Echt keine billige Aktion! Wir mussten ja immer noch auf der Straße stehen, weil am Vorabend ja noch der Feiertag war.

Ich wackelte also zum Auto, legte noch etwas in die Beifahrertür und wollte anschließend die Parkuhr laden. Beim Schließen der Tür merkte ich es: die hinterste Scheibe (das kleine Dreieck zwischen hinterer Tür und Kofferraum) war eingeschlagen. Man war in unser Auto eingebrochen!!! 😯 Der Einbrecher verschaffte sich so einen Zugang zur Rückenlehne der Rücksitzbank und konnte in den Kofferraum unserer Limousine gucken. Dort hatten wir aber nur Wasserflaschen und zwei Jacken liegen gelassen. Wertgegenstände lässt man ja nicht im Auto… Jetzt weiß ich auch warum. Ich ging um das Fahrzeug und inspizierte es auf weitere Schäden. Sonst war aber alles heile geblieben und noch alles im Auto, was wir sonst so zurückgelassen hatten.

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Gut – der Schaden war da, Parkuhr geladen also hoch zu Lena und die Autovermietung Alamo anrufen. Gesagt getan und Lena guckte auch nicht schlecht, als ich ihr berichtete. Die Frau am Telefon war sehr nett und nahm die Schadensmeldung auf. Danach machten wir uns startklar. Wir brauchten schließlich ein neues Fahrzeug, denn so konnten wir nicht nach San Diego fahren.

Ich navigierte, Lena fuhr – ab zur nächsten Alamo Station. Dort angekommen: Chaos im Ausleihbüro und an der Wagenausgabe: „Tut uns leid – alle Fahrzeuge sind vergeben. Wir haben kein Ersatz…“ 😐
Dann eben nicht – auf zum Flughafen, der ja Gott sei dank nicht soooo weit weg ist. Ich dirigierte Lena auf den Highway und prompt standen wir im Stau. Wir sollten wohl einfach kein neues Auto bekommen… :roll:

Irgendwann schafften wir es zu Alamo am Flughafen und gaben das Auto ab. Ein netter Herr nahm uns den Wagen ab und beruhigte uns, dass das wohl in letzter Zeit sehr oft vorkäme und er privat auch schon Probleme in San Francisco hatte. Und jetzt wurde es mal ziemlich cool für uns. Wir meldeten uns bei der Fahrzeugabgabe. Eine Frau sagte uns, dass so viele Fahrzeuge frei zur Verfügung wären, dass wir auch kostenlos eine größere Fahrzeugklasse nehmen dürfen. Egal was – selbst so ein fetter Van oder SUV wäre drin gewesen. Wir setzten all unsere Hoffnung in den Chevrolet Cruze:

Genüsslich rollten wir mit unserem neuen Wagen aus dem Parkhaus und ab auf den Highway Richtung Innenstadt. Unser Ziel: die „Twin Peaks“ – zwei Berge inmitten von San Francisco von denen man einen klasse Ausblick über die Stadt hat. Zeit zum Rumblödeln vor und hinter der Kamera – ich lade euch ein zu einer kleinen Wanderung 😆

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Danach ging es zum Hotel – kurz mal Luftholen. Das Auto parkten wir auf einem Privatparkplatz direkt neben dem Hotel. Den guten Mann fragten wir, wieviel das Parken denn bis zum nächsten Tag kosten würde.
Uns blieb bei der Antwort der Atem weg: 60,- $ sollten es sein. Definitiv zu viel! Und wieviel für nur heute? „10,- $“, war die Antwort. Mit einem Haken: das Fahrzeug müsste bis 18:00 Uhr abgeholt sein. 😕 ehm… ja… was machten wir nur mit unsere Zeit?

Klar: ab nach China Town in San Francisco! Der Weg dahin war aber etwas mühsam. So ein kleiner Marsch durch die Stadt bei ca. 35 – 37 °C ist schon etwas unangenehm. Durch so einen „Hier-kriegst-du-alles-was-du-nicht-brauchst-Laden“ in China Town sind wir natürlich auch geschlendert. Rimsch-Ramsch eben :-) Typisch Chinesen!

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Hehe: und dann wurden wir erfolgreich für ein Restaurant geworben. Wir wollten eh in China Town essen und warum nicht mal Chinesisch. Eine Frau plapperte uns auf der Straße an und machte das so gut, dass wir tatsächlich in dem Restaurant landeten. Nun ja, was kann ich davon berichten? Also das Essen war schon in Ordnung und es gab eine Vorspeise und eine Kugel Eis (Geschmacksrichtung: grüner Tee – [echt gut]) gratis dazu. Das Tsin Tao Bier kostete mit über 6,- $ ein Vermögen. Das Essen war soweit in Ordnung aber ich habe schon besser Chinesisch gegessen.

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Die Bedienung war allerdings der Kracher. Während der gesamten Zeit schienen sich die Bediensteten über ein Thema nicht sonderlich einig zu sein. Gut… unsere Chinesisch ist jetzt nicht so, dass wir mitreden können aber man merkte schon eine gewisse geladene Atmosphere, welche doch recht störend war. Obwohl das Restaurant leer war, braucht die zwei Dödel tatsächlich eine Stunde um den Tisch der Gäste leer zu räumen, die am gehen waren, als wir kamen. Faule Säcke sage ich dazu nur… Egal – die Rechnung kommt: die Kellnerin war wie gesagt etwas im Diskussionsrausch und war auch uns gegenüber nicht so wirklich freundlich. Um das auszugleichen, malte sie unter die Rechnung einen Smiley und vergab sich selbst das Trinkgeld.
(Wer es nicht weiß: in den USA muss man selbst das Trinkgeld drauflegen, weil die Kellner nicht wirklich etwas verdienen. Anders als in Deutschland ist deren Lohn nicht in den Preisen der Gerichte „verrechnet“. In der Regel soll man 15 % geben, 20% wenn man sehr zufrieden ist und 10%, wenn es so in etwa ging.)
Unsere Kellnerin hatte sich mal etwas über 20% ergattern wollen. Leider hatten wir es nicht passend und mussten uns jetzt auch noch Wechselgeld zurückgeben lassen… Dabei unterschlug sie uns weitere 10 ct… Jetzt hat sie also quasi 21 % Trinkgeld bekommen. Egal – vorbei und wir satt. Nun aber schnell zum Auto, damit der Parkplatz nicht zumacht ehe wir kommen.

Auf dem Weg witzelten wir herum, wie viele Spiegel wir noch am Auto hätten, denn: der Parkplatzwärter parkt die Autos selbst ein und aus. Man lässt den Wagen samt Schlüssel einfach vor Ort. Ja, etwas Vertrauen zu dem Tetris-Meister auf dem Parkplatz muss man schon haben. Aber: alles bestens! Wagen unbeschädigt und einsatzbereit. Wir waren erstaunt!

Und jetzt kommt es, weshalb wir wieder auf Achse wollten: Sonnenuntergang an der Golden Gate Bridge! Ab hier, lasse ich die Bilder sprechen:

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Ihr werdet es nicht glauben…

In den letzten Tagen habt ihr leider nichts neues mehr von uns gehört. Wir waren dank unseres Sonnenbrands etwas außer Gefecht gesetzt. Na wie auch immer: heute versuchen wir das zu ändern. Wir haben auch alle Zeit dazu: denn hier in San Diego schüttet es aus Eimern! Kein Scherz! Es regnet wie wild und einige Straßen sind wegen Überflutung schon gesperrt.

Fliegen, Fliegen, Fliegen

Na? Schon einmal zum Frühstück geflogen? Nicht? 😀 Mit dem Auto kann das jeder – das ist inzwischen langweilig geworden. 😉

Der Sonntag (6. September 2015) sollte nicht nur unser Abreisetag von Seattle werden, sondern auch etwas ganz Besonderes. Obwohl es die ganze Nacht geregnet hatte, meinte Greg früh via WhatsApp vom einem Schlafzimmer zum anderen: „Wir wagen es!“ Gemeint war zum Frühstück mit seinem Flugzeug zu fliegen. Ja wirklich – zu fliegen! Greg kennt da ein super Restaurant auf einer der Inseln, welches sich direkt neben der Landebahn befindet. Glaubt ihr nicht? Dann denkt mal an die Trickfilme von Käpt’n Balu, der immer zur Insel von Louis geflogen ist. Genauso fühlten wir uns! 😉

Auf dem Hinflug saß ich hinten und Lena war unser Käpt’n :-) Sie machte das ganz wunderbar!

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Ich hab mich pudelwohl in der First-Class des morgendlichen Flugs gefühlt.

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Nur ein paar Flugminuten später setzten wir sanft auf der Insel auf und stolperten aus dem Cockpit direkt an die Bar.

Es gab leckere Pancakes mit Ahornsirup! #großartig waren die!

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Der Laden war knacke voll und überall hingen Flugzeugmodelle und Bilder von berühmten Flugpionieren! Einfach genial!

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Als wir rund und satt waren ging es mit modifizierte Höhenruder-Trimmung 😉 wieder nach Hause.

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Auf dem Rückflug durfte ich nochmal nach vorn. Bei Greg zuhause angekommen, schnackten wir noch kurz über Gott und die Welt und genossen die Zeit ehe wir wieder los mussten.

Gegen 11:30 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Flughafen. „Schnell“ durch den Verkehr von Seattle gedüst, Auto zu Alamo gebracht und ab zum Flughafen. Wir flogen dieses Mal mit Alaska Airlines. Das ist die Gesellschaft mit der etwas seltsamen Leitwerksbemalung.

Darauf abgebildet ist der so genannte „Yukon Jack“. Einer der Entdecker von Alaska und sowas wie das Wahrzeichen der Bewohner von dort. Mein Geschmack trifft die Bemalung jedenfalls nicht…

Die Gepäckabgabe war dieses Mal sehr einfach. Und auch die Sicherheitskontrolle war mal sehr angenehm. Die eine Frau von der Sicherheit konnte sogar ein bisschen Deutsch und fragte, wo es denn so hingehen soll. :-)

Jetzt geht es in unsere Boeing 737-900.

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Ja, sah aus wie ein Flugzeug. Hatte Flügel, Triebwerke, der Käpt’n saß auch schon dort, wo er hingehört – wir waren guter Dinge. Eigentlich…

Auf den Sitzplätzen angekommen, donnerten Füße von hinten an unsere Sitzlehnen. Zwei solche unerzogenen Gören hatten ihren Spaß. Auf einer Skala von 0 bis Dröflzig fiel meine Begeisterung etwas, denn ich ahnte schon, was kommen sollte… Wir hoben ab. Lena und ich dösten ein doch nach 5 Minuten zeigten die zwei hinter uns, dass in diesem Flugzeug nicht geschlafen wird. Die Mutter (eine Deutsche) und der Vater (Amerikaner) interessierte das wenig. Mit jeder Meile, die wir flogen wurde das Theater immer lauter. Endlich gab es was zu knabbern und Getränke. Die Cola putschte allerdings die Zwerge weiter auf… Und jetzt überlegte sich das Baby der Familie, welches die ganze Zeit recht ruhig auf dem Schoß der Mutter war, bei dem Treiben mitzumischen. Lautstark schrie es die Kabine zusammen. Zeit bis zur Landung: noch etwa 1,5 Stunden – die Eltern jetzt absolut überfordert.

Ich habe ja nix gegen Kinder – nein ich hab sie wirklich gern! Und dank meines Bruders Eric und seinen „Schreibabenden“ in seiner jungen Zeit stören mich auch quatschende Babys nicht. Aber was mich stört sind unfähige Eltern, die ihre Rasselbande einfach nicht unter Kontrolle haben.

Der Lärm wurde immer schlimmer! Die ersten Passagiere hielten sich die Ohren zu und eine Stewardess kam vorbei und gab den zwei größeren Kindern irgendwas zu spielen. Halbwertszeit der Aktion: maximal 10 Minuten.

Wir setzten zur Landung in San Francisco an. War eine sehr gute Landung! Auch generell der Service an Bord war bedeutend besser als bei United Airlines. Hat uns gut gefallen. Wir rollten von der Bahn und stoppten: kein Gate für unser Flugzeug frei… Weitere Minuten des Lärms unserer „Lieblingsfamilie“. Aber nach 10 weiteren scheinbar endlosen Minuten die Erlösung: wir dockten an und die Kabine leerte sich. Das Drama hatte ein Ende – unsere Nerven aber inzwischen auch, denn eigentlich wollten wir den Flug über etwas mehr geschlafen haben…

Ab zum Gepäck und zu Alamo und ins Auto. Bloß schnell weg vom Flughafen. Die Fahrt zum Hotel war ruckizucki und Parken am Hotel ging so einiger Maßen. Wir blieben einfach am Straßenrand stehen, wo freies Parken um die Uhrzeit möglich war. Das Hotel wirkte echt gut! Große Empfangshalle, Marmor – alles Bestens. Wieder mal: eigentlich… Das Hotel besitzt im Grunde 4 Sterne und gehört zu den ältesten Hotels von San Francisco. Allerdings finde ich die Tapeten und die Badezimmer echt sowas von 70iger… Wasser der Dusche im Tröpfelmodus, Silikonfugen in schlechter Qualität, Deckschicht der Toilettenbrille am Ablösen… Sauber war alles aber der Knaller eben nicht. Aber egal: wir waren da und konnten es uns gemütlich machen.

Wir holten uns noch was Leckeres bei Subway und starten dann nochmal das Auto. Unsere Idee war es in ein Parkhaus in der Umgebung zu fahren. Ganz war es uns auf der Straße nicht geheuer. Und die 38 $ pro 24 h fürs Parken im Hotel waren uns schlichtweg zu viel. Aaaaber: alle Parkhäuser waren schon zu oder sollten zu machen. Grund: am Folgetag, also den Montag, sollte in Amerika der „Labour Day“ sein. So ein Feiertag halt. Na ja: also doch auf der Straße parken, sonst hätten wir am MO kein Auto gehabt. Wir hatten aber schnell eine Lösung für das Problem: wir wollten ganz einfach am nächsten Tag in den Yosemite National Park fahren. So mussten wir eh früh los und bekämen keine Probleme mit irgendwelchen geschlossenen Parkhäusern. Warum uns übrigens das Parken auf der Straße nicht so geheuer war, erfahrt ihr später 😉

Der beste Freitag!

So Leute – der Artikel handelt vom Freitag. Wer hätte das gedacht 😀 Der Tag bestand aus 4 großartigen Ereignissen und wie es sich gehört, fange ich früh an. 😉

1. Der Vormittag

Seattle ist ja nicht nur die Hochburg für Luftfahrt, sondern auch für Software. Die Mehrheit der Weltbevölkerung hat es. Ihr nutzt es fast täglich. Lena und ich, wir lieben es. Die Rede ist von Windows. 😉 Seattle, genauer gesagt Redmond, ist die Heimat des Softwaregiganten Microsoft, der dieses berühmte aber auch manchmal gehasste Betriebssystem entwickelt hat. Und wenn man schon mal in der Gegend ist, dann sollte man das Software-Haus auch besuchen.

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Genau genommen ist Microsoft gar kein einzelnes Haus. Es ist ein ganzer Campus – fast eine eigene kleine Stadt mit drei Autobahnabfahrten. Die Fläche ist annährend so groß wie die von „Downtown Seattle“. Damit meine ich das Gebiet mit den vielen Hochhäusern (siehe Bild weiter unten). Sucht man das Gelände auf der Karte, sieht das so aus (rot umrandet).

Karte Microsoft

Genug zur Fläche… Irgendwo da ist jedenfalls das so genannte „Visitor Center“. Da präsentiert sich Microsoft ein bisschen. Man erfährt etwas zur Geschichte (siehe Lena am Bildschirm) und kann mit den Geräten und der Software spielen. Macht wirklich Spaß!

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Guckt mal, was ich feines gemalt hatte 😀

Bild MS

Ach und kennt ihr den unten links? Klar – die Lady oben links ist euch bekannt, aber der Bub unten links? Na? Schreibt eure „Antworten“ in die Kommentare! 😉

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Wir waren einige Stunden dort und wären noch gern geblieben aber wir mussten weiter zu:

2. Seattle Aquarium

Nach einer kleinen Irrfahrt durch die Stadt kamen wir endlich am Aquarium an. Dieses war wieder Teil unseres CityPass. Apropos Irrfahrt: Wenn ihr in Seattle seid, dann beschäftigt euch vorher bisschen mit den Straßen. Oder kauft euch gleich einen Ortskundigen, den ihr euch ins Auto setzt. Navis könnt ihr jedenfalls vergessen und das aus zwei Gründen:
– das GPS Signal zwischen den hohen Häusern und den engen Straßen geht gern mal flöten. Ihr seid mit dem Auto schon 40000 km weiter gefahren und eure angezeigte Position ist noch von 1995..
– das Navi weiß nicht, auf welcher Straßenebene ihr euch befindet. In Seattle gibt es Straßen, die 4-stöckig verlaufen… Das Navi denkt, dass ihr ganz unten seid und weißt euch an hier und da abzubiegen. Aber wenn ihr oben seid oder auf einer Zwischenebene, dann würde so ein Experiment zwangsläufig mit einem zärtlichen Kuss von Auto und Leitplanke enden.

Wir sind jetzt im Aquarium. Es ist wirklich schön gemacht und es gibt sogar Becken, wo man diverse „Seetiere“ anfassen kann. Echt nicht schlecht! Nur manchmal hatte ich das Gefühl, als sei den Fischen langweilig in den teils doch recht kleinen Aquarien. Sie guckten mich durch die Scheibe an als würden sie sagen wollen: „lass uns raus hier :-(“ Leider habe ich diese Chance nicht…

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3. Fliegen über Seattle

Ein Traum wird wahr! Schon 2013 wollte Greg mir die Welt von oben in einem seiner eigenen Motorflugzeuge zeigen. Doch das Unternehmen scheiterte am Wetter. Und auch diese Woche sah es schon fast düster aus aaaaber: Nicht mit uns! Fleißig hatte ich immer alle Burger aufgegessen und das Wetter wurde tatsächlich am Freitag super für einen Rundflug. Das ist sie: Gregs Piper Archer II

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Und weil Greg wusste, dass ich fliegen kann, durfte ich ihm tatkräftig im Cockpit unterstützen bzw. hatte für lange Abschnitte selbst die Kontrolle über die Maschine. Ob das meine Passagiere so gut fanden??? 😀

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Scheinbar, denn unsere Truppe fühlte sich sichtbar wohl und so flogen wir sanft über Seattle und genossen die Aussicht. Gestartet sind wir übrigens auf dem Boeing Gelände. (Paine Field)

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Boeing Fabrik von oben. Dort starten wir!

Boeing Fabrik von oben. Dort starten wir!

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Sogar über das Haus von Bill Gates sind wir geflogen und wir beobachteten ein brennendes Auto von oben. :-) Alles in allen eine super coole Aktion. Unser Dank geht an Greg!!! Und wir freuen uns, dass auch Yolanda noch einmal zu uns stoßen konnte! Den Abend werden wir nicht vergessen :-)

4. Lecker Essen!

Unten angekommen, schoben wir das Flugzeug in den Hangar und düsten zum Restaurant „Diamond Knot“. Ein verrückter Schuppen, den ich schon 2013 kennenlernen durfte und der auf meiner Wunschliste für einen Besuch stand. Das Diamond hat eine eigene kleine Brauerei mit echt leckeren Biersorten. Der Witz dort: es ist eben ein verrückter Schuppen mit Rock-Musik, echten Amerikanern, typischen Diner-Essen aber auch Gerichten vom Meer und als „Snacks“ gibt es Erdnüsse. Und die Schale der Nüsse wirft man einfach hinter sich, unter sich, gegenüber zum Nachbarn – wo es einem gefällt. 😀 Entsprechend sieht es dort auch aus aber es ist super witzig. Das Diamond eben! Absolut zu empfehlen!

So ein Müll…

Also bei uns haben wir immer unsere 2 Lumia Smartphones, mit denen wir hauptsächlich Fotos machen und eine brandneue GoPro Hero 4… Silver Edition oder so. Na wie auch immer: GoPro eben. Diese kleine Kamera wollte ich ja eigentlich von meinem Bruder Eric ausleihen aber leider verabschiedete sich seine kurz bevor ich sie bekommen sollte. Das ist Pech aber dank Amazon kann man das Problem schnell beheben. Man bezahlt dann halt. Nennt sich Marktwirtschaft, habe ich mal gelernt…

Die GoPro Filme nehmen wir in der Regel in HD Qualität auf und wollen wir später verwenden um einen großen Film vom Urlaub zu schneiden. So die Idee. Bis jetzt hat die kleine Action-Cam auch super Aufnahmen gemacht. Mit einem kleinen Haken: ab Minute 26 und paar Sekunden ist Schnitt. Die Kamera nimmt zwar scheinbar weiter auf, speichert aber die Video-Sequenz nicht mehr ab. D.h.: viele unserer langen Filme sind futsch zumindest ab Minute 26…

Insgesamt sind 12 Filme von dem Problem betroffen. Bei einigen Sachen können wir wohl darauf verzichten aber andere Sachen sind sehr ärgerlich. Und zwar so ärgerlich, dass ich mich bei Amazon oder GoPro beschweren werde. Es kann nämlich nicht sein, dass man so viel Geld ausgibt und dann ist da irgendein Problem und die Kiste geht nicht. Das ist sowas peinlich für den Hersteller und hat mir den Abend heute ziemlich vermiest. :-(

Leider ist mir dieses Problem vorher nicht aufgefallen. Ich hatte mich zwar etwas gewundert aber nicht all zu viel darauf gegeben. Verwundert hatte mich nämlich die Dateigröße der Videos… Leider kam diese Erkenntnis 12 Filme lang zu spät…

Die Macht möge mit dir sein

Rock’n’Roll Baby!

Am Mittwoch besuchten wir das EMP Museum – das „Experience Music Project“ Museum. Im Grunde ein Museum über Musik, Medien, Fantasy und Science Fiction. Klingt im ersten Moment jetzt vielleicht etwas öde, ist es aber nicht. Spätestens dann nicht, wenn ich euch verrate, dass wir immerhin etwas über 5 Stunden dort drin waren. Jetzt fragt ihr euch sicher, was man da so machen kann. Jaaa…. das wüsstet ihr gerne… :-)

Als erstes sucht ihr euch einen billigen Parkplatz in der Nähe des Museums. Klingt einfach, ist es aber nicht. Nach viel hin und her hatten wir immerhin einen Platz gefunden, der uns für den Tag nur, und ich betone es: NUR, 10 $ gekostet hat. Und das mit einem völlig verrückten Prinzip: man stellt das Auto hin, wo man eine Lücke findet, merkt sich die Nummer des Platzes, geht zur Einfahrt und den Bezahlkästen. An die Kästen findet man seine Nummer mit einem Schlitz wieder. Der Schlitz ist genau so groß, dass man gefaltete Geldscheine oder Münzen einwerfen kann. Den Kasten an sich stellt ihr euch wie einen großen Briefkasten vor aber eben mit unheimlich vielen kleinen Schlitzen. Jetzt denkt ihr sicher: „geil – einfach parken und nicht bezahlen, scheint ja keine Überwachung zu geben“. Da sage ich: „nicht tun!“. Parkt man ohne das Geld in den Schlitz zu werfen, ist das Auto W wie weg. :-) Willkommen in Seattle.
Aber wir fanden uns damit ab und wollten sparsam sein und nicht wie auf den anderen Parkplätzen 15 oder 20 $ lassen. (Ein kleiner Ausblick schon jetzt: Seattle sollte noch human sein, was die Parkkosten angeht. Wartet mal, was wir euch von San Francisco berichten!)

Zurück ins Museum. Dort wird dem Besucher sehr viel über Rock-Musik erzählt, bzw. man kann es hören.

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Und derzeit gab es da eine Sonderausstellung zu „Star Wars“. Lena, unser kleiner Jedi-Ritter, konnte dem natürlich nicht widerstehen. :-)

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Während Lena mit der dunklen Seite der Macht kämpfte, schaute ich mir genüsslich auf einem 30 x 15 m großen Bildschirm Musik-Videos aus Neuzeit und Vergangenheit an. War eine angenehme Bildgröße! (ich überlege ob ich meinen Beamer eintauschen sollte. … hmmm – Für die Bildgröße bräuchte ich wohl auch noch eine neue Wohnung…) :-) Hab aber leider kein Bild davon. Dafür aber davon: falls euch mal langweilig ist und ihr nicht mehr wisst, was ihr mit alten Instrumenten machen sollt, dann ist das doch mal eine Idee.

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Besonders spannend war der Experimentier-Raum, wo man als Besucher verschiedene Instrumente (teils mit musikalischer Begleitung) ausprobieren konnte. Eine lustige Sache! 😀

Selbst in die Disney-Zeichenwelt kann man im EMP eintauchen! Hier ist also wirklich für jeden etwas dabei!

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Am späten Nachmittag düsten wir mit Ach und Krach in den… Stau… Und hatten dann fast ein bisschen Zeitnot, denn wir wollten noch einkaufen. Am Abend sollten nämlich die Tante Judith und Onkel Noel von Greg zu Besuch kommen. Wir grillten Hähnchen und es gab Kartoffel-Gratin und viel Käse, Wein aus Washington und super leckere Cup-Cakes aus der wohl besten Cup-Cake-Bäckerei von Seattle. War ein echt toller Abend und ein spannender Tag!

Das Jahrhundert der Luftfahrt

Wenn man in Seattle ist, dann muss man mindestens einmal im „Museum of Flight“ gewesen sein. Und genau das machten wir am Montag. Dieses Museum ist nämlich DAS Museum! Warum? Weil dort in den Baracken, wo wir heute als Besucher etwas über vergangene Zeiten erfahren können, einst der Herr Böing bzw. Boeing die ersten Flugzeuge baute. Damals noch in liebevoller Handarbeit mit purer Muskelkraft, heute etwas weiter nördlich von Seattle mit wesentlich mehr Technik und Professionalität.

Ja: da kann Airbus noch nicht ganz mitreden und hat einen solch ehrwürdigen Platz noch nicht vorzuweisen, denn Boeing existiert eben einfach schon ein paar Jahre länger.

Zurück ins Museum: von alten Bombern, bis hin zu ultraschnellen Jets der Neuzeit, die erste „Air Force 1“ des amerikanischen Präsidenten über die 787-Dreamliner bis zur Concorde. Hier ist alles dabei! Schaut selbst:

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Am Abend gab es übrigens Sushi! :-) Super lecker und sehr außergewöhnlich. Das Restaurant „Sushi Zen“ in Seattle können wir ohne Bedenken weiterempfehlen! :-)

Entschuldigung

Hallo liebe Leute in Deutschland. Entschuldigt, dass ihr so viele Tage auf neue Berichte warten musstet. Aber die Gegend ist hier so spannend, dass wir abends richtig fertig sind. Aber wir holen das nach! Keine Angst! :-)

Willkommen an Bord von New York nach Seattle

Sonntag klingelte der Wecker etwas eher als sonst – wir wollten schließlich pünktlich am Flughafen sein. Wir wussten ja, dass die U-Bahn in ganz komischen Weisen fährt. Also kurz nach 6:00 Uhr ging es raus aus dem Hotel. An der U-Bahn angekommen: nochmal schnell die Karte aufladen. 5 $ hätten gereicht – der Automat wollte aber mindestens 10 $ sehen… na wenn es denn sein muss… (ich nehme etwas vorweg: wir haben jetzt noch deutlich über 8 $ auf der Karte und kommen nie wieder an das Geld ran…)

Irgendwann kamen wir zur „Pennsylvania Street“, so heißt die Station, wo wir in den nächsten Zug umsteigen wollten… Na nun find mal den richtigen Abgang auf dem Bahnsteig. Irgendwelche komischen Wortfetzen, kaum jemand den man fragen konnte und im Grunde lief es mehr als bescheiden. Irgendwie fanden wir doch den Weg zum Bahnhof… Leider, liebe Oma Reni und lieber Opa Dieter, verabschiedete sich ein Teil aus dem Stangensystem von eurem Koffer… :-( Geht schon noch alles, aber original ist das nicht mehr.

Zurück zum Kartenschalter: na wenigstens das ging recht flott. Wieder 25 $ los und die Fahrkarte für den Zug zum Flughafen gezockt. Nur: wo war der Zug? :-)
Die Anzeigetafel hätten die auch in Chinesisch schreiben können – wir verstanden sie nicht. Aber irgendein Zug sollte gleich abfahren. Verwirrung machte sich breit.

Lena sagte: „los komm, den nehmen wir!“
ich: „nein – wenn das der falsche Zug ist?“
Lena: „egal – wir fragen…“
ich: „und wen? … der fährt doch gleich ab…“

Die Türen zu, der Bahnsteig füllte sich trotzdem noch mit einigen Leuten. Da, ein Schaffner. „Fährt der Zug zum Flughafen Newark?“ – „Yes Yes!“
Wir sprangen rein, die Türen piepsten und gleich ging es auch schon los. War das knapp! Es war übrigens richtig knapp, denn der nächste Zug wäre in einer Stunde erst gefahren. Insgesamt hatten wir nämlich vom Hotel bis hin zum Zug schon deutlich über eine Stunde gebraucht und 8:40 Uhr sollte es in den Flieger gehen…

Inzwischen waren wir auf dem Flughafen angekommen. Nur noch schnell Gepäck abgeben, Sicherheitskontrolle und dann kann es ja losgehen. Der Spaß begann aber schon beim Gepäck… Obwohl wir schon online eingecheckt hatten, mussten wir die Koffer an so einem Gepäckschalter abgeben. Dafür brauchten wir aber ein Gepäckband, was man wiederum an solchen extra Automaten bekommt. Wenn man das als moderner europäischer Reisender nicht weiß, weil es bei uns in Deutschland wesentlich koordinierter  abgeht, dann guckt man erstmal dumm aus der Wäsche. Also Koffer auf die Waage, irgendwas wildes aufm Bildschirm tippen uuuund: Zack – Koffer zu schwer :-(
1,5 lbs also Pfund oder so musste mein Koffer leichter werden. Was auch immer das in Kilogramm ist… Ich suchte und ich fand ein langes Oberteil welches ich nun in meinen Rucksack prügelte. Lenas Koffer war wie durch ein Wunder übrigens genau an der Grenze von 23 kg.

So nun aber ab zur Sicherheitskontrolle – da wartete schon das nächste Abenteuer. Unsere Rucksäcke wurden rausgefischt und eingehend untersucht. Inklusive Drogentest, Durchwühlen, Schnüffeln, Suchen, Anfassen, Gucken und hast du nicht gesehen. Alles in allem fand die natürlich nix aber das Spiel nahm nun auch seine 20 Minuten in Anspruch.

Endlich waren wir durch und unsere Boeing 737-800 war zum Greifen nah. Man begann auch schon mit dem Einstieg als wir am  Flugsteig ankamen. Wir gingen zu unseren Plätzen, verstautet unser Handgepäck und machten es uns gemütlich. Den Monitor vor uns schalteten wir direkt aus, weil man für jeden Pups auf den amerikanischen Flügen für das Unterhaltungsprogramm zahlen muss. Da wir das als Deutsche nicht einsehen: weg damit. Nur so am Rande: auch Essen ist bei dem Flug, der immerhin zwischen 5,5 und 6 Stunden dauern kann nicht dabei. Nur eine kleine Auswahl an Getränken bekommt man noch gerade so. Da ich das wusste, hatten wir mit selbst gemachten Broten vorgesorgt.
Die Kabine füllte sich und ein kräftiger Amerikaner nahm auf dem Gangplatz neben mir seinen Sitz ein.

Ich nenne den guten Mann jetzt mal John. Er sah für mich zumindest so wie ein John aus. Groß, breit, mit Basecap, ungepflegten drei-Tage-Bart, grob kariertes Hemd. John eben. Und John erwies sich als ein äußerst Körpernähe suchender Mensch: sein Oberarm war für 5,5 Stunden minus Toilettengangzeit auf meiner Sitzseite. Super cool. Dass wir Europäer eine imaginäre 1 m-Sicherheitsblase um uns herum haben, die im Flugzeug sowieso schon deutlich eingeschränkt ist, wusste John wohl nicht. Es dauerte 1 Stunde, nachdem wir abgehoben hatten, und mir ging Kuschel-John auf den Wecker. Ich fühlte mich ziemlich eingequetscht.
Aber von John konnte ich auch noch etwas ganz tolles lernen: Er zeigte mir, wie man 5,5 Stunden lang diverse Süßigkeiten und zuckerhaltige Erfrischungsgetränke ohne zu mucken in sich schütten kann. Wie man außerdem die Kreditkarte für das Unterhaltungssystem binnen von 3 Minuten nach seiner Ankunft durch den dafür vorgesehenen Schlitz am Bildschirm zieht und es schafft 3 Filme während der gesamten Flugzeit zu schauen, indem man mit einer atomuhrgesteuerten Genauigkeit von exakt 10 Minuten zwischen den Filmen und den Sportsendern hin und her zappt. Ja John war schon eine Wucht. Leider werde ich ihn nie wieder sehen und werde mich für immer an seine Nähe erinnern müssen… Waren das unvergessliche Stunden…

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Wir kamen trotzdem in Seattle an und hey: sogar unser beider Gepäck – hei war das eine Freude! Wir ließen uns zur Autovermietung Alamo kutschieren und nach einer gefühlten Ewigkeit in der Warteschlange durften wir mit den Papieren endlich zum Auto. Da stand er unser Flitzer für die nächsten 7 Tage.

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Ja gut – ist nur ein Hyundai und „fährst du Hyundai bist du Weichei“ aber der kleine Flitzer geht ganz gut weg, wenn er denn seine 10 Milliarden Gangstufen im Automatikgetriebe sortiert hat, sofern man unten bisschen mehr drückt. Passt schon und wir sind soweit zufrieden mit dem Auto. Radio läuft auch gut und mit unserer Musik (Trance für Lena, Country für Rico) noch besser.

Wir schossen auf den Highway Richtung Norden. Unser Ziel: ein kleiner Ort Namens Edmonds nur wenige Minuten außerhalb von Seattle. Dort wohnt Greg (Gregory) Oliver. Greg ist ein ehemaliger Arbeitskollege und Freund einer meiner Arbeitskollegen von Airbus. Greg selbst arbeitet bei Boeing. Ist alles ne lange Geschichte aber ich kenne Greg nun schon seit 2013, als ich mit der USA Exkursion der Hochschule hier war. Und bei Greg sind wir zu Gast und dürfen übernachten und uns rundum wohl fühlen. 😉

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Wir wurden herzlich begrüßt und es sollte auch gar nicht gleich langweilig werden: Greg lud uns direkt zu einer Spritztour in seinem „Tiger“ ein. Zum Baujahr war es das schnellste Auto seiner Zeit. 300 PS warten nur darauf gejagt zu werden und so zeigte er uns gleich, was alles so in seiner Nachbarschaft abgeht.

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Für den Abend hatte Greg eine kleine Party organisiert mit ein paar Freunden und Arbeitskollegen. Es gab viele leckere Sachen aus dem Meer: darunter z.B. Salat mit Schrimps, Krabben-„Kuchen“, Jakobsmuscheln und Seelachs und viele tolle Kleinigkeiten. Und irgendwann gingen wir kugelrund, müde aber glücklich ins Bett.

Vom Bahnhof nach Bayern

Oh Leute, das war ein großartiger Tag (Samstag, der 29.08.2015) – der vorletzte Tag in New York. Viel vorgenommen hatten wir uns nicht und starteten erst ziemlich spät vom Hotel. Doch etwas wollten wir unbedingt sehen: „Grand Central Station“ – quasi der Hauptbahnhof in New York.

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In dem Film „Madagaskar I“ heißt es: „sehr groß und sehr zentral.“ Schauen wir doch mal ob das stimmt:

Zentral? – joa – können wir so sagen. Auf den Meter kommt es nicht an :-)
Groß? – nein! – gewaltig! Einfach nur irre groß!

Ich habe versucht einmal eine 360° Aufnahme von EINER der Hallen zu machen…

Sollte man also mal gesehen haben!

Wir entschlossen uns dann wieder Richtung Innenstadt zu pilgern. Auf dem Weg dahin liefen wir kreuz und quer durch die Straßen und Avenues. Einmal sogar etwas im Kreis. Und dann war es da: Die Insel für jeden in New York gestrandeten Deutschen. Eine Oase für durstige Kehlen – ein Hafen für ausgetrocknete Lebern. 😀

DIE Reichenbach Halle! 😀

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Es dauerte nur wenige Minuten und das Mittagsweizen stand auf dem Tresen. Ei war ich glücklich! Das hatte richtig Spaß gemacht. Es gab all die bei uns bekannten Biersorten, Sauerkraut, Weißwürste, Brezeln – halt alles. :-) Der Inhaber ist zwar kein echter Deutscher mehr aber er hat sich an seine Wurzeln erinnert – ganz nach meinem Geschmack. 😉

Zum Abend hin war nochmal ein Wolkenkratzer dran. Eigentlich wollten wir pünktlich zum Sonnenuntergang oben sein. Das ging aber gehörig schief: Wartezeiten von etwas über einer Stunde überraschten uns. Wir nutzen die Zeit für einen kleinen Mitternachtsimbiss an einem der vielen Hotdog-Stände der Stadt. Ich selbst wählte aber den „Chicken Gyro“ – eine schlechte Variante unseres Dürüm-Döners. Geschmacklich echt top aber die Aufmachung benötigt wohl zukünftig etwas deutsche Unterstützung. Apropos: wer Lust hat eine Döner-Bude in New York aufzumachen, der sollte gleich größer planen, denn ich bin felsenfest davon überzeugt, dass ein Döner, wie wir ihn in Deutschland kennen, brummen würde. Aber so richtig! Denn Döner kennen die New Yorker nicht. Aber sie würden ihn lieben :-) Fast Food eben 😉
Na wie auch immer: den Rest des Abends habe ich Bonbons gelutscht, damit mich meine Umwelt erträgt, denn auf dem Dürüm-artigen-Teil war echt viel Zwiebel 😀

Wie auch immer: irgendwann ging es hoch auf den Rockefeller-Tower. Und Anfangs waren wir fast ein bisschen enttäuscht, weil man nur durch Glasscheiben gucken konnte. Aaaaber: da gibt es einen Trick: einfach nochmal eine Runde laufen und die nächste Treppe hinauf nehmen. Und das ganze gleich nochmal. Die Aussichtsplattform auf dem „Top of the Rocks“ verteilen sich auf drei Ebenen und das muss man einfach wissen :-) Schaut mal:

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Und ganz zum Schluss fand Lena noch etwas ganz leckeres: ihren heiß geliebten Cup-Cake :-) Ein kleiner süßer Kuchen mit leckerer Deckschicht an einem schönen Springbrunnen – wenn das kein schöner Ausklang für New York ist??? 😉

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Kulturtag

Heute könnt ihr ein Kreuz‘l im Kalender machen: Rico war im Kunstmuseum. Reicht mir aber auch für die nächsten Jahre. Ich glaube Lena schließt sich dem an. Aber der Reihe nach :-)

Also am Donnerstag wollten wir einen Kunst- und Kulturtag einlegen. Der CityPass sollte es möglich machen. Am Vormittag ging es dazu ins „Museum of Modern Art“ – also das Museum für moderne Kunst. An sich schon ein gewaltiges Ding. Von den Ägyptern und der Antike, über China bis in die Gegenwart. Sämtliche Kunstschätze und geschichtliche Besonderheiten waren hier vertreten. Besonders gut hat mir persönlich die ägyptische Ausstellung gefallen. Hier nahmen wir uns auch viel Zeit. Leider zu viel denn es dauerte nicht lange und die Füße meldeten sich. Aber war schon echt spannend. Durch den Rest des riesigen Gebäudes sind wir im Schnelldurchgang gelaufen und die oberen Stockwerke haben wir direkt ausgelassen. Kunst eben… Für alle Interessierten unter uns aber echt empfehlenswert!

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Danach düsten wir durch den Central Park mit kurzer Picknick-Pause ins „American Museum of Natural History“ – Also das Naturkundemuseum, welches auch im CityPass mit drin war. Nun gut – Naturkundemuseum kennt man ja und teilweise ist es eben immer das gleiche: Ausgestopfte Tiere hinter einer Glasscheibe mit bisschen Deko und Hintergrundmalerei. Typisch Amerika, denn wer den Film „Nachts im Museum“ gesehen hat, weiß sofort, wie auch unseres ausgesehen hat. Scheint tatsächlich überall gleich zu sein. Unsere heimischen Naturkundemuseen sind meines Erachtens besser: man kann mehr als Besucher selbst machen. Selbst aktiv sein, irgendwas spielerisch entdecken. In Amerika steht halt ein Exponat irgendwo, daneben ist ne Tafel mit Text und dann kannst du es lesen oder eben nicht. Punkt, aus, fertig.

Weil sowohl Füße als auch Kopf qualmten, haben wir uns für abends etwas „Besonderes“ überlegt gehabt: Burger essen à la Amerika. So richtig fettig, dick und saftig. 😀 Oh ja! Das war gut. Dazu ne Coke und Bier und der Abend war gerettet, das Portmonee leer, der Bauch voll und wir beide glücklich und zufrieden.

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Freiheit oder überzogener Nationalstolz?

Computerlogbuch des Captains, Sternzeit…

Ach nee… Falscher Text – wir schreiben Mittwoch, den 26.8.2015. Es ist ein super sonniger Tag, warm wie immer und heute ist Kultur angesagt. Erst einmal aber etwas Bewegung!

Meine liebe Cousine Debora hat mir einen Tipp für New York gegeben. Und zwar meinte sie: geht doch mal die High Lane entlang. Und das haben wir doch auch prompt gemacht. Die High Lane ist eine alte Metro-Linie hier in New York, die oberirdisch gebaut wurde. Da sie aber nicht mehr genutzt wurde, wurde sie zurück gebaut. Teile davon sind auf einer Strecke von ca. 2 – 3 km noch erhalten und zu einem Hochbeet für Pflanzen geworden und man selbst kann nun auf dieser grünen Trasse entlang wandern.WP_20150826_008WP_20150826_12_20_09_Raw

Zwischendurch gabs dann auch mal ein sehr leckeres Fruchteis, was Studenten selbst machen und überall verkaufen.

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Am Ende unserer kleinen Wandertour ging es weiter Richtung Manhattan (Downtown), zum so genannten Battery Park. Ab diesem Park fahren die Fähren zur legendären Freiheitsstatue. Auf dem Weg dort hin konnten wir aber einem noch ganz anderem Treiben der ansässigen „Bewohner“ zusehen:

Weiter ging es auf die Fähre. Vorher natürlich wieder Taschenkontrolle wie am Flughafen. Da Liberty Island und Ellis Island, sowie die Fähren komplett staatlich sind, macht man in den USA natürlich alles, um sich sicher zu fühlen.

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Nach einer kurzen Fahrt und einem Blick auf die so genannte „Skyline of Manhattan“ erreichten wir Liberty Island – die Insel auf der die Freiheitsstatue steht. Mit Hilfe eines Audio-Führers konnten wir wieder eine Menge erfahren. Wichtig zu wissen: Die Freiheitsstatue ist ein Geschenk der Franzosen gewesen. Die wollten dem Monarchen Napoleon III einen Denkzettel verpassen indem Sie mit der Aktion zeigten: Du hast unsere Freiheit verspielt. Dass die Freiheitsstatue wenige Jahre später als Symbol der Freiheit für die per Schiff vorbeifahrenden Immigranten werden sollte, war den Schöpfern seinerzeit noch nicht klar. Die Sockelbesichtigung und die Kronenbesichtigung kosten extra und das hatten wir uns geklemmt. Ganz interessant ist vielleicht noch, dass die Statue aus reinem 2 mm dickem Kupfer besteht. Die grüne Farbe kommt durch die Patina-Bildung, welches chemisch resistent gegen die salzhaltige Meeresluft ist.

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Wie bereits erwähnt, fuhren an „Lady Liberty“ die Immigranten vorbei. Und angeblich hätten jedes Mal die Passagiere gejubelt, wenn sie sie gesehen haben. Nun ja, das mag sein, aber das die Amerikaner ursprünglich über den Erhalt des französischen Geschenks gespottet hatten, wird höchstens im Nebensatz erwähnt. Für sie war die Freiheitsstatue überflüssig. Inzwischen ist es aber ihr Heiligtum geworden. Schon fast eine Pilgerstätte! Ihre „Lady Liberty“ und wie sie damals eisern stand, als die Zwillingstürme des World Trade Centers einstürzten. Und ach hier und da und wir sind ja so toll und unsere Freiheit kann uns niemand nehmen. Nee is klaa liebe Amerikaner… Euer Symbol ist eben auch nur ein Symbol und kein Garant für wahre Freiheit. Ich erinnere dazu nur an völlig überholte Gesetze oder gar den neusten Clou aus dem weißten Haus, der die Regierung nun ermächtigt die Gesamthoheit über Nahrungsmittel und Wasser während Krisen und Kriegen zu übernehmen. Tolle Freiheit!

Und so vergöttern die Amis ein Stück Kupfer, welches bei genauer Überlegung gar nicht mehr die Daseinsberechtigung hat. Aber das ist eben Amerika: sofern dicke Autos, zwei drei Hamburger und ihre wedelnde Flagge zusammen vorhanden sind, ist die Welt für sie in Ordnung. Viel brauchen sie scheinbar nicht um glücklich zu sein. Unbegrenzte Möglichkeiten und so…

Zurück zu den Inseln. Die Tour geht weiter mit der Fährfahrt zur „Ellis Island“. Einst die Insel mit dem Auffanglager der Immigranten der dritten und vieren Reiseklasse. Hier wurden die Ankömmlinge medizinisch, rechtlich und ggf. psychologisch untersucht. Für viele gab es keine Probleme aber manche verbrachten Tage und Wochen auf der Insel ohne einreisen zu dürfen. Heute erinnert ein Museum an die damalige Zeit. Mit einem Audio-Führer hörten wir dieses Mal wirklich interessante Geschichten. Eine Reise lohnt sich meines Erachtens allemal. Nur Fotos haben wir keine, weil es eben ein Museum ist… was will an da groß fotografieren?!?

Die neusten Ideen der EU Regierungen zum Einreiseproblem an den EU Außengrenzen ähneln irgendwie Ellis Island. Heute heißen die zentralen Aufnahmepunkte „Hot Spots“. Ist im Grunde aber die gleiche Sache wie vor paar Hundert Jahren. Geschichte wiederholt sich eben.

Und hier endet eigentlich schon unsere Tagesreise. Heim ging es wieder mit Fähre und U-Bahn.

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Hoch hinaus! (Teil 2)

Es war abends geworden… Inzwischen war ich total frustriert und starb an langer Weile. Lena hatte es besser gemacht: sie hatte einen Ausgleich zur Zeitverschiebung gesucht und im Schlaf gefunden.

Ich hingegen rannte zur Rezeption und fragte nach, ob nun endlich mal etwas passiert und vielleicht der Koffer da sei. Nö – natürlich nicht. Ich also wieder ans Telefon. Dieses Mal ging eine andere Person ran. Ich fragte, wo denn nun der Koffer sei und gab meinen Hotelnamen durch. Doch der gute Mann wollte wohl mit mir nicht reden und legte irgendwie auf bzw. es war still. Ich versuchte nochmal mein Glück. Inzwischen war mein Gegenüber von mir aber schon ziemlich genervt. Er fragte, woher ich denn eigentlich die Nummer hätte… Gut – jetzt dachte ich mir, ich sei im falschen Film und der will mich verarschen. „Na von Singapore Airlines natürlich!“ (Von wem auch sonst?) Angefressen suchte er in seinem PC nach den Informationen. „Between 22 and 1:30 your baggage will arrive“, sagte er. Also zwischen 22 und 1:30 Uhr soll mein Koffer ankommen. Ehe ich begreifen konnte, hatte der Knaller auch schon aufgelegt. Jetzt war ich richtig sauer: Nicht weil ich den Koffer nicht hatte, sondern weil ich x Mal vertröstet wurde und keines der Zusicherungen eingehalten wurde. Klassischer Fall von: „Rico wird eine Beschwerde an Singapore Airlines schreiben“.

Ich flitzte wieder hoch zu Lena, machte meinem Ärger erstmal Luft und dann machten wir uns fertig für den zweiten Teil unserer Reise „Hoch hinaus!“. In unserer Empire State Building Eintrittskarte gab es nämlich noch eine zweite für den gleichen Tag für eine später Uhrzeit zwischen: 22 und 3 Uhr. Die Lichter der Stadt wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Also ab zur U-Bahn…

… und hier deutete sich schon der nächste Ärger an. Dazu ein kleiner Exkurs in die Metro des Großraums New York:

Erst einmal haben wir ein falsches Fahrkartenmodell erworben. Denn Lena und ich bezahlen jedes Mal 5,50 $ p.P. für eine Fahrt. Inzwischen haben wir rausgefunden, dass es auch einen 7 Tage-Pass gibt, der wesentlich günstiger gewesen wäre. Allerdings ist die Informationslage hier super bescheiden. Man kann das System nur mit raten und probieren wirklich verstehen. Egal – eingebüßt ist auch gehandelt.
Dann ist es so, dass man in der Bahn friert, weil dort die Klimaanlage auf Arktis eingestellt ist und zwar immer! Hat zur Folge: was es drin kalt ist, ist es draußen heiß! Und zwar so richtig doll! Denn die U-Bahntunnel sind deutlich wärmer und stickiger als die Außenluft. Derzeit haben wir hier in New York so 29 – 32 °C am Tag. Da es in der U-Bahn aber deutlich wärmer ist, könnt ihr euch vorstellen, dass wir da mindestens von 35 – 40 °C sprechen. Wirklich ganz gruselig.
Und wenn man jetzt warten muss, dann wird die Luft zur Qual. Und warten muss man immer. Ich nehme mir vor, in Hamburg nie wieder über den HVV zu schimpfen, denn das, was hier abgeht, ist voll daneben:

  • keine Anzeigetafeln über den aktuellen Fahrstatus der Bahn
  • keine Fahrpläne
  • keine Tarifinformationen
  • keine Linienpläne

Aber das schlimmste: die Verspätungen. Man erfährt nix – die Bahn kommt halt einfach nicht… Und genau das deutete sich auf unserer Hinfahrt zum Empire State Building an. Irgendwelche Baustellen sollten irgendwo sein aber klar war das nicht…

Wir kamen aber trotzdem an und jetzt lassen wir Bilder sprechen.

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Wenn man denn schon in der Nacht in New York ist, dann doch auch gleich richtig. Also ab zum berühmten Time Square – quasi der Kiez von New York. Wir wollten nochmal schauen, ob wir vielleicht noch irgendwo einen Cocktail bekommen konnten. Leider ging die Rechnung nicht auf: im Hard Rock Café schmiss man uns förmlich raus, weil die Bar schließen wollte… in einem Irischen Pub ließ uns der Kellner im Stich… viele andere Bars: zu. Egal… schaut euch erst einmal den Time Square in 3D an.

Da die Stadt förmlich die Gehwege hochklappte und wir nun inzwischen auch irgendwie müde waren, entschlossen wir uns zur Heimfahrt. Dachten wir uns so…

Wir gingen zur nächsten U-Bahnstation. Die App sagte: gleich kommt eine Bahn. Stimmte auch – da kamen ganz viele Bahnen… aber das waren erstmal alles Züge in die falsche Richtung, dann ein Bau-Zug und dann liefen Arbeiter die Gleise entlang und dann passierte gar nichts mehr. Nur immer mehr Leute kamen und die Hitze wurde immer unerträglicher. Nach einer gefühlten Ewigkeit der Entschluss: scheiß auf das ausgegeben Fahrkartengeld – wir laufen eben. So richtig trauten wir uns aber auch nicht in die nächste Bahn – das Risiko war uns einfach zu groß. Das Zauberwort hieß Fußbus… War aber an sich eine blöde Idee – wir waren fast 1,5 Stunden unterwegs und sind tot am Hotel angekommen. Inzwischen war es 2:30 Uhr und mitten in der Nacht.

Aaaaber: mein Koffer war da. :-) Die Welt war also trotz qualmender Füße ein Stück besser geworden.

Hoch hinaus! (Teil 1)

Am Dienstag wollten wir es direkt wagen: ganz hoch über die Dächer des „Big Apple“, wie die Amerikaner liebevoll ihr New York bezeichnen. Ausgesucht hatten wir dafür das Empire State Building. Warum gerade das? Na also einmal ist es eben ziemlich hoch, zweitens ist es Teil des so genannten CityPass – einer Reihe von vergünstigten Eintritten, die man erwerben kann und es steht eben noch. Nicht so wie das World Trade Center, welches zwar höher war aber eben auch nur war.

In dem Gebäude konnten wir uns nach vorschriftsmäßiger Sicherheitskontrolle, bei der ich meine Mundharmonikas abgeben durfte, ein paar Kopfhörer für eine Audio-Tour ausleihen. Da werden einem viele interessante Dinge ins Ohr geflüstert. Und zwar so viel, dass man sich den Spaß gar nicht merken kann. Ich weiß bloß noch, dass die Kiste in wenigen Monaten hochgezogen wurde (da können die sich in der Elbphilharmonie mal ein Beispiel nehmen), es in 4 Stockwerken Verpflegungs- und Pausenräume für die Arbeiter gab, die Nieten rotglühend eingesetzt wurden und die ganze Geschichte viele tausend Tonnen wiegt. Ach ja: und der Audio-Führer hat immer wieder betont, wie geil die Amis doch so sind und was sie nicht alles wieder geschafft haben. So nun wisst ihr das wichtigste und jetzt geht es rauf auf den 86. Stock!

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Blick nach Süden (Manhattan Downtown)

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Blick nach Westen (unten)

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Blick nach Norden (Richtung Central Park)

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Die Terrasse (86. Stock)

Als dann das Gedränge zu groß wurde, entschlossen wir uns nach unten zu rauschen und im Macy’s – einem irre großen Kaufhaus einzukaufen. (Wohlgemerkt: einen Koffer hatte ich ja noch nicht und ich wollte gern mal noch wenigstens ein paar Klamotten haben.)

Es gab interessante Rabatte: bis zu 65% und da wir Touristen sind, nochmal 10% oben drauf. Inzwischen haben wir noch einen weiteren Gutschein gefunden, der noch einmal 15% liefern sollte. Wir werden es ausprobieren. Mein Wunsch ist es: irgendwann an der Kasse noch Geld rauszubekommen ohne Bezahlen zu müssen. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten sollte das ja wohl drin sein, oder? 😉

Das Mittagessen suchten wir gepflegt in einem der vielen Subway-Restaurants auf. Schmeckt halt. :) Danach düsten wir nach Hause, denn der Singapore Airlines Mensch hatte mir ja versprochen, dass mein Koffer zwischen 13 und 15 Uhr am Hotel ankommen sollte. Wir waren auch im Hotel und irgendwann klingelte mein Telefon. Eine verwirrte Stimme erzählte mir, dass mein Koffer nun in New York sei und gab mir eine Telefonnummer und einen Code, mit der ich den Lieferstatus verfolgen könnte.

Was jetzt folgte war eine Mischung aus Frust, langer Weile, Abgammeln, Schlafen, Bloggen, Süßigkeiten Naschen, Frust, langer Weile, Schlafen…. erwähnte ich schon Frust und lange Weile? Ich griff zum Telefon und rief bei der Nummer an. Tatsächlich ging auch jemand ran. Ich musste den Hotelnamen sagen und ich erfuhr, dass mein Koffer zwischen 19 und 21 Uhr ankommen sollte. Boah… wie lange denn bitte noch? Ich legte auf und das Spiel aus Abgammeln, langer Weile, Schlafen, Naschen, Frust ging von vorn los…

Wie es weiter geht, erfahrt ihr in Teil 2 :-)

Sonne, Wasser und… Renner!

Bei all dem Ärger, den wir hatten, gibt es auch noch ein paar schöne Momente, die wir am Montag Abend erlebten. Denn ob der Koffer nun da war oder nicht: ändern konnte von uns keiner etwas an der Situation. Also haben wir beschlossen einmal den Central Park zu besuchen. Der liegt nämlich nur einen Katzensprung von unserem Hotel entfernt. Auf der Karte seht ihr, wo unser Hotel, das Park 79 Hotel, und der Central Park liegen.

Karte Park 79

Wir nutzen die Chance und wanderten um den größeren von den vielen Seen (oberer Kartenrand), die es dort gibt. Das Teil heißt: „Jacqueline Kennedy Onassis Reservoir“ und man darf darin NICHT baden. Warum, wissen wir nicht genau, vermuten aber, dass es etwas mit der Trinkwasserversorgung auf sich hat. Egal: trotzdem schön und perfekt für Fotos.

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Nun sind wir ja um den gesamten See gelaufen und waren keinesfalls alleine! Halb New York rennt und flitzt um diesen See. Und zwar alle in die gleiche Richtung! Zu unserem Zeitpunkt alle entgegen des Uhrzeigersinns aber alle eben gleich. Der eine schnell und sportlich, der andere keuchend und dampfend, die nächsten plappernd, der dritte mit Musik in den Ohren, der vierte mit Vollausstattung mit Pulsmesser, Wasserflasche und all dem Zeug, den mal als Profi-Renner eben so braucht.

Aber es ist schon witzig: mitten in dieser Metropole gibt es plötzlich einen ruhigen und grünen Ort – einfach so. Und das haben wir genossen!

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