von Lena & Rico

Einträge von Rico

Jetzt geht es heim… oder auch nicht…

Der letzte Freitag, der 25.09., war angebrochen. Eigentlich ein bisschen trauriger Tag, weil ich an diesem Tag abends allein Richtung Deutschland fliegen sollte.

Aber das hielt uns ja nicht davon ab, noch einmal gemeinsam bei In&Out Burger Essen zu gehen :-) Wir mögen diesen Laden einfach! 😉 Gesagt getan: ich packte früh alles ins Auto und verabschiedete mich vom Hotel, holte Lena ab und wir ließen es uns gut gehen, bis dann die Stunde des Aufbruchs anstand.
Von diesen Tag werdet ihr keine Bilder sehen, erstens, weil es keine gibt und zweitens, weil das, was ich euch jetzt erzähle, ein Trauerspiel war.

Die genaue Zeit kann ich euch nicht mehr sagen, wann ich gestartet bin. Aber an sich noch genau im Rahmen der Planung. Um 18:20 Uhr sollte mein Flieger von Los Angeles starten. Bis dahin braucht man ca. 1,5 Stunden mit dem Auto. Plus 1 Stunde Verkehr vielleicht. Die Idee war: Fahren, Auto bei Alamo abgeben, zum Flughafen und ab ins Flugzeug.

Und hier fängt das Spiel an: Ich fuhr also los, quälte mich durch den zähfließenden Freitagsnachmittag-Verkehr und stellte irgendwann (nach ca. 45-60 Minuten) fest: „Oh scheiße – das mit dem Tank wird wohl doch noch bissl knapp. Ich werde mal runter fahren und noch was reinschütten… Oh… und da ist auch schon eine Shell…“ :-)
Ich rollte mit einer Restreichweite von 15 Meilen (knapp unter 30 km) an die Säule, entriegelte die Kofferklappe um in meinem Rucksack das Portmonee rauszuholen. Beim Griff in die Tasche lief es mir eiskalt den Rücken herunter: im Bruchteil einer Sekunde schoss es mir in den Kopf – „Scheiße – mein Reisepass und mein Portmonee sind in der Tasche von Lena!!!!“ Portmonee wäre ja noch fast gegangen aber ohne Reisepass ist man auf internationalen Flügen quasi verloren. Tja: und Tanken ging auch nicht, weil Geld hatte ich keines und der Tank war leer und eine Rückfahrt damit unmöglich. Ich war gestrandet! Mit nix – außer einem leeren Beetle, einem Koffer, einer Tasche und einem Rucksack. Jetzt war die Kacke so richtig am Dampfen. Ich parkte im Schatten und versuchte Lena zu erreichen. Sie musste irgendwie herkommen – egal wie! Ich war sonst verloren!

Das Problem: Der Verkehr hatte weiter zugenommen und bis Lena mit ihrem Gastvater da waren, verging eine Ewigkeit. Ich war so niedergeschlagen wie noch nie zuvor! :-( Nicht nur wegen der vergessenen Dokumente, sondern auch, weil jetzt die Zeit viel zu knapp wurde, um die Situation noch zu retten. Denn so ganz war der Zwischenstopp nicht geplant…

Auf der Fahrt zu mir klärte Lena bereits bei der Fluggesellschaft (Turkish Airlines), dass ich nicht mitkommen würde. So würde mich immerhin keiner vermissen.

Lena und ihr Gastvater kamen bei mir an. Sie gab mir noch etwas Geld und ich tankte und fuhr niedergeschlagen weiter. Den beiden bescherte meine Aktion leider einen fetten Stau auf der Rückfahrt. Auch ich hatte so mein Pech: der Verkehr kam sehr oft zum Erliegen und ich brauchte immer länger. Während ich so fuhr schielte ich auf die Uhr im Auto: „Jetzt hebt sie ab“, seufzte ich um 18:20 Uhr. Vom Flughafen war noch nichts zu sehen. Dafür aber ein Auto nach dem anderen. Auch meine Künste als Rennfahrer halfen mir jetzt nicht mehr. Es war vergeigt! Wenigstens die Autoabgabe bei Alamo lief zügig und der Shuttle brachte mich mit einer äußerst aufgeweckten und gut gelaunten Fahrerin zum Flughafen. Hmmm… Der Flieger war trotzdem weg…

Ich stolperte ins Terminal und suchte verkrampft nach einem Schalter von Turkish Airlines. Fragte Leute, fragte das Personal – niemand wusste etwas. „Nur Vollidioten hier!“, dachte ich und lief jetzt jeden einzelnen Schalter ab. Und wirklich: hier war kein Schalter von den Türken… Und nun? Was soll ich denn bitte tun? Ich will doch umbuchen?!? Lena musste ran: ich suchte mir ein WLAN Netz und kontaktierte sie via WhatsApp und Skype. Anrufen hätte ein Vermögen gekostet! Selbst am Münztelefon… 4$ pro Minute… Geht’s noch?
Lena klärte das mit der Umbuchung. Ich suchte da weile, wie jetzt der ADAC sein Versprechen mit Unterstützung im Zuge der Reiseversicherung einlösen würde um mir helfen zu können. Wieder ne Pleite: Ich kam per Telefon nicht durch. Lena versuchte wieder ihr Glück mit dem Ergebnis, dass sie nur die Notambulanz an die Strippe bekam. Das waren auch die einzigen, die erreichbar waren. Die interessierten sich aber gar nicht erst für die Sache und wünschten nur viel Glück. Danke ihr Säcke! Das bekommt ihr noch zurück!

Ich versuchte mit dem WLAN inzwischen ein Hotel zu finden. Im Flughafen konnte ich nicht bleiben. Meine Taschen konnte ich nicht aufgeben und hätte sie die ganze Nacht beobachten müssen und es war in dem Gebäude sau kalt. Ich fror überall während ich dort war. Nützt nix: also in die Hände gespuckt und auf geht’s mit den 40 kg Gepäck zu den Hotels. Ich tigerte durch den Flughafen und 2 km später war da auch endlich das erste Hotel. Inzwischen war es gegen 22:00 Uhr. Alles klebte an mir und ich war total kaputt. Der Tag war einfach nicht meiner…
„Ich weiß zwar gerade nicht, was die Hütte hier kostet aber ist mir jetzt auch egal – ich geh rein“, dachte ich mir. Gelandet war ich im „Concourse Hotel Los Angeles International“. Bitte jetzt nicht vom Namen täuschen lassen – Konkurs hatte noch keiner dort angemeldet! Sehr nettes Hotel! Ich ging zur Rezeption und fragte, was die Nacht kosten würde. Mit dem Preis war ich einverstanden. (Mir blieb ja auch nicht viel Auswahl…) :-(

Auf dem Zimmer angekommen führte mein Weg direkt zur Dusche. Und ich führte mir meine Lage vor Augen: dumm gelaufen!

Am nächsten Tag sollte ich dafür um so früher auf dem Flughafen sein. Wie mein Bruder im übertragenden Sinne jetzt sagen würde: gestern zu spät, heute zu zeitig – im Schnitt bin ich pünktlich! 😀 Schon 12 Uhr war ich dort und wieder kein Schalter von Turkish Airlines. Aber dieses mal war es eben wirklich einfach zu zeitig. Ich bloggte während der Zeit und irgendwann fand ich mich im Sicherheitsbereich wieder. Dieses Mal ohne Nack-Scanner! „Happy Hour“ nannte es die eine Sicherheitsbeamtin als einer in der Reihe fragte, was denn heute los wäre. 😀

Mein Flug ging über Istanbul. Ein ganz furchtbarer Flughafen: 4 Toiletten für die Herren in einer Abflughalle, die mit unendlichen vielen Gates und noch viel mehr Menschen gefüllt war. Ganz unterirdisch! Um mit der Moderne mitzuhalten, hat man den restlichen Wartebereich noch mit einem Duty-Free Laden ausgestattet. Ich war froh, dass die 1,5 Stunden Wartezeit schnell rumgingen und ich aus der Türkei schnell wegkam.
Während des Flugs über den Teich konsumierte ich alle nur erdenklichen Filme und machte die Nacht zum Tag. Mein Ziel: möglichst Müde am Sonntag Abend in Hamburg ankommen um gleich wieder in die Zeitzone reinzukommen. Der Plan ging übrigens super auf! Auf dem Flug von Istanbul nach Hamburg unterhielt ich mich noch ein wenig mit einem Passagier, der neben mir saß und war dann doch irgendwie froh, als ich 22:20 Uhr wieder an der Haustür in Hamburg angekommen war. Mein Tag war inzwischen deutlich über 24 Stunden lang.
Hamburg begrüßte mich mit nebeligen 7°C, leeren Straßen und einer pünktlichen S-Bahn. Good old Germany eben! :-)

Und hier endet die gemeinsame Urlaubszeit von Lena und mir. Ab jetzt übernimmt Lena den Blog komplett und wird euch von ihren Erlebnissen berichten. Ich werde jetzt die vielen Bilder und Videos auswerten und zu einem Film verarbeiten. Doch das dauert noch etwas! In diesem Sinne: „Have a good one! See you and Bye Bye!“ :-)

Was macht man vor der Schule?

Also früher war es ja mal so, dass der gewillte Student in der Frühe aufgestanden ist, seine Nickelbrille aufgesetzt, den Tornister geschnürt und die Haare gescheitelt hat und dann frohen Mutes zur Universität gegangen ist, um an der höheren Lehranstalt seinen Bildungshorizont zu erweitern. Heute läuft das mal ganz anders:

Am Donnerstag, den 24.10.2015, rollte früh ein Beattle vor und Lena und Rico fuhren erstmal zum nächsten großen „Outlet“, wo neben Jeans, T-Shirts und Schlüppis auch das eine oder andere Accessoire in die Einkaufstüte wanderten.

Wir beide waren sehr erfolgreich: je heißer es in dieser Wüsten-Stadt wurde, desto mehr glühte auch die VISA Karte und wir freuten uns über die doch sehr günstigen Preise. Wir hatten unseren Spaß an diesem Morgen. Da durfte das Eis bei „McDonalds Drive-In“ nicht fehlen :-) Voll bepackt mit tollen Sachen, die das Leben schöner Machen ging es jetzt nicht etwa ins Wochenend-Feeling, sondern zur Hochschule 😛

Lena hatte am Nachmittag noch einmal Vorlesung. Ich vergnügte mich auf der Suche nach Briefmarken und erfreute mich der kuschelig warmen Außentemperatur.

Und schwups war Lena auch schon fertig mit Studiosus-Sein und wir machten uns auf zu einem Sushi-Restaurant, welches ich in einer Zeitschrift ausfindig gemacht hatte. Klang zumindest darin sehr nett. War es auch und ja: auch das Sushi in Kalifornien schmeckt. Nachdem man uns erklärte, wie das Bestellsystem funktionierte, bekamen wir auch recht flott die ersten Runden. Danach war die Bedienung bissl genervt von unserem Drang noch mehr haben zu wollen. Zur Info: es handelte sich um „Sushi All-you-can-eat“ und das nehmen wir immer sehr intensiv wahr. Aber die Bedienung wollte dem nicht so ganz folgen und man ließ uns immer länger warten. Und wenn wir fragten, taten sie so ein bisschen, als wollten sie uns nicht verstehen… Egal: zum Schluss sollten wir trotzdem mehr als satt sein. So satt, dass Lena die Stäbchen abgab und mich mit der letzten Sushi-Rolle „im Stich ließ“. 😀 Ich bin fast geplatzt und wollte nur noch sterben. Aber Sushi hat ja bekanntlich nicht so eine unheimliche Halbwertszeit. Am Auto angekommen (20 m vom Eingang) ging es tatsächlich schon wieder.

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Und das war er auch schon: der Kaufrausch vor der Uni und der Magenkollaps am Abend. :-)

Licht, Kamera uuuuund Action!

So oder so ähnlich hieß es für uns am Sonntag, den 20. September. Natürlich waren wir ausgeruht bis in die letzte Zelle unseres Körpers 😛

Die „Universal Studios“ sind nicht nur die wirklichen Drehorte vieler bekannter Serien und Filme, sie sind auch ein Freizeitpark für viele Besucher, die einmal Hollywood hautnah erleben wollen.

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Franzi hatte uns empfohlen unbedingt zuerst die Studio-Tour zu machen. Danke für den Tipp! Dabei fährt man in so einer Art „Bahn“ durch die heiligen Hallen der Filmkunst.

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Na kennt ihr die zwei Kerle hier?

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Achso… Ihr seid Stadtmenschen, oder?

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Aber kannste vergessen: hier wohnt keine Sau! Das ist alles nur „Fake“. Teilweise haben die Häuser nur eine Fassade aber keinen Raum dahinter. Diese Straße ist wohl teil vieler Filme gewesen. Schaut also demnächst nicht zu viel ins Popcorn sondern genau auf die Mattscheibe, wenn ihr eine Straße im Film seht!

Oder seht ihr mehr auf Western?

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Ja: hier sind sie alle irgendwie durchgeritten… Nur Winnetou nicht 😉

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Selbst den „weißen Hai“ gibt es hier! (Ein Glück: Lena saß am Rand 😀 )

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Und nein: die beiden Bilder eben waren keine supergeile Party, die total eskaliert ist, weil ich auf die Tanzfläche gekommen bin, sondern hier gab es den „Krieg der Welten“. (Ein Film, der meines Erachtens ziemlich schlecht ist aber immerhin – das Chaos war wohl „echt“ gewesen.)

Ja und ansonsten bestehen die „Universal Studios“ aus vielen virtuellen Fahrgeschäften, bei denen man wild durch die Gegend geschüttelt und einem 3D etwas vorgegaukelt wird. Wirklich bewegen, tut man sich dabei nicht…

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Apropos vorgaukeln: Lena und ich – wir waren beide Teil einer Show. Und zwar der Show für Spezialeffekte! (Ich stand ja noch nie auf der Bühne und vor der Kamera zugleich, aber irgendwann ist immer das erste Mal, ne?) Also das war so:

Lena und ich saßen auf unseren Plätzen und warteten darauf, dass die Show nun endlich losgehen würde. Da sprach uns plötzlich ein Herr (einer der Moderatoren der Show – Jim) an und fragte, ob wir bei der Show „mitmachen“ wollen. Na klar! :-)
Also ging es für uns BACKSTAGE – umziehen. Lena bekam einen weißen Doktor-Kittel an, ich wurde in einen Raumanzug gesteckt. 😎 Die Show begann und Lena durfte auch gleich auf die Bühne. Ihr wurde nämlich vor den Augen der Zuschauer der Arm aufgeschnitten. Das Blut spritze, die Menge schrie, der Moderator feuerte alle an und was machte Lena? Sie stand völlig locker da, denn: alles nur Show :-) Nichts war real!
Wir beide wurden nun dem Puuuupslikum vorgestellt. Und dann bekamen wir VIP Plätze ganz vorne. Die Show ging dem Ende entgegen – jetzt sollte der Höhepunkt kommen:

Wir beide sollten auf die Bühne und ich sollte mit Hilfe der „Green Box“ im Weltall schweben. Lena sollte mich am Seil steuern. Während Lena in die Steuerung eingewiesen wurde, bekam ich einen Helm aufgesetzt. Die Show begann: „mir“ wurde das Seil an den Rücken festgemacht und Lena beamte mich in den Orbit. Als Astronaut baumelte „ich“ also da so herum… machte ein paar Saltos in der Luft, es ging hoch und runter, rechts und links. War die Steuerung defekt? Lena war doch schon leicht nervös. Der Menge stockte der Atem. Doch endlich ließ man mich landen…

Oder war „ich“ wirklich „ich“? 😀

Nein – alles nur Show. Denn nicht ich hing am Seil, sondern mein Double. 😀 Ich kam hinter der Bühne vor und strahlte. Lena hatte den Schwindel schon mitbekommen, weil mein Double doch etwas größer war als ich. Was war passiert?
Als ich den Helm aufgesetzt bekam, da erklärte man mir, dass ich loslaufen müsste, sobald ich am Rücken geschoben werde. Parallel zu mir wurde eine „Raumkapsel“ zwischen mir und dem Publikum hergeschoben. Ich war also verdeckt und ging mit der Kapsel mit. Als ich außer Sicht war, war mein Part eigentlich auch schon vorbei: ich ging hinter die Bühne und machte es mir hinter dem Bildschirm bequem, auf dem alles gezeigt wurde. Mein Double kam hinter der Kapsel vor und war angeseilt. Keiner hatte gesehen, was geschehen war und alle dachten, was sie sahen. 😀

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Wir gingen durch die Welten des Parks (hier die Simpsons Welt) und fuhren eine Attraktion nach der anderen. Es war einfach zu schön. Besonders gefiel uns die „Water Show“. Insgesamt verließen wir den Park klatschnass. Warum? Das seht ihr am Ende in den Videos :-) Viel Spaß und nicht vergessen: immer in die Kamera lächeln 😛

 

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Drei reichen auch…

Ich weiß immer noch nicht, ob es selten dämlich oder doch irgendwie schlau war… Vielleicht könnt ihr mir es sagen. Aber ich vermute mal: selten dämlich! Aber schreibt’s in die Kommentare!

Unsere Grand Canyon Tour am Vortag war der Hammer und auch die Idee eine kürzer Tour zu wählen, um am Nachmittag/Abend noch etwas von Las Vegas zu haben war Gold richtig. Etwas hatten wir aber nicht beachtet: unser Flieger nach Los Angeles sollte schon 5:45 Uhr mit United Airlines gehen. Das heißt natürlich: früh aufstehen, wenn man schlafen geht ooooder: man geht erst gar nicht schlafen und macht die Nacht in Las Vegas durch.

Dreimal dürft ihr raten, was wir gemacht haben: na klar – wir sind ins Bett gegangen, weil wir ja eigentlich am Samstag, den 19. September, nicht einfach nur nach Los Angeles fliegen sondern gleich in die „Universal Studios“ düsen wollten. Da wollten wir natürlich fit sein… zumindest so die Idee…

Beim Wollen ist es geblieben. 3 kurze Stunden Schlaf mussten reichen… Wie gesagt: dämlich eben.

Noch völlig müde und verpeilt eierten wir zum Taxi und ließen uns zum Flughafen fahren. Dort wartete schon eine gigantische Schlange von Menschen, die scheinbar auch nur noch weg von Las Vegas wollte. (Ob sie wohl am Vorabend entsprechende Misserfolge im Casino hatten??? Wir wissen es nicht… Betrachtet man das Gesicht der Frau unten in der Mitte, dann war wohl ihr „einarmiger Bandit“ nicht sonderlich gewinnbringend :-) )

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Wir hatten ja etwas Pech beim Buchen und „Check-in“ unseres Flugzeugs, denn eigentlich hieß es, es sei überbucht. Doch die am Vorabend reservierten Plätze waren doch noch verfügbar und die Maschine nahm uns mit. Lena machte es während des Flugs richtig: sie schnappte sich meinen Arm und die Schulter und schlief rasch ein. Während ich mir überlegte, wie ich wieder Blut in meinen Arm bekommen könnte ohne sie zu wecken, waren wir auch schon im Endanflug. Der Arm war abgestorben und auch ich schlief für 3 Minuten ein bis mich der Landestoß wieder in der Realität zurückholte.

In Los Angeles war es noch ziemlich ruhig. Was will man auch um 7:00 Uhr erwarten?

Wir schauten uns müde in die Augen und gaben die „Universal Studios“ auf. Wir konnten einfach nicht mehr. Der Shuttle Bus kippte uns irgendwann bei der Autovermietung Alamo raus und im Turbo bekam ich dieses Mal meine Papiere für den Wagen.
Hehe: das ließ nun mein Herz trotzdem höher schlagen – nicht irgendein Wagen. :-)

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Genau: ein Beattle II wurde es. Ob er nun 170 oder 210 PS hatte, weiß ich bis heute nicht. Ich weiß nur: der kleine ging ab wie eine Rakete und wirkte zudem noch richtig sexy! 😀 Das wollte ich schon immer: einmal Beattle fahren! Immerhin der erste Höhepunkt an diesem Tag.

Das Hotel hatte natürlich noch keinen Platz für uns – es war schließlich erst 10 Uhr oder so, als wir dort ankamen. Wir besuchten stattdessen schon einmal die Uni von Lena in der netten Stadt: Riverside. Aus dem Namen der Stadt machten wir uns ja immer so einen Spaß. Und weil von euch da draußen immer keiner so recht weiß, warum wir uns da so einen Spaß machten, dann hört euch einfach das gleichnamige Electro/House-Musikvideo von Sidney Samson an. Ab jetzt heißt es immer „Riverside – Motherfucker!“ 😀 Klar?
Zur Uni an sich, wir euch Lena sicher noch viel sagen können. Ich kann euch nur so viel sagen: an diesem Samstag passierte eigentlich kaum noch etwas. Genau genommen: gar nix außer Erholung 😉 In diesem Sinne – gute Nacht!

 

Spenden sind willkommen

Während wir hier unsere letzten gemeinsamen Tage beschreiben, habe ich einmal mit der finanziellen Abrechnung des Urlaubs begonnen… War keine gute Idee. 😕

Falls jemand in Las Vegas mehr Glücke hatte als wir, dann kann er sich gern melden – Überweisungen per PayPal oder Bank sind gern gesehen. 😀

Nein – Spaß beiseite: So eine Reise muss natürlich etwas kosten. Wozu geht man schließlich arbeiten? In diesem Sinne: freut euch schon auf den nächsten Artikel von Lena!

Wir sind also in Las Vegas!

Woohoooo – wir sind also in Las Vegas! Es ist ein warmer, sonniger Donnerstag, der 17.09.2015. Na gut – was will man sonst auch für ein Wetter hier erwarten? 😀

Wir aßen ausgiebig beim Morgen-Buffet des Bellagio. Es war super lecker. Und zwar so lecker, dass ich etwas zu viel gegessen hatte. Jedenfalls schob ich den ganzen Tag eine dicke Wanne vor mir her. 😀

Den Tag wollten wir nutzen, um ein wenig den „Strip“ kennenzulernen. Der erste Weg führte uns zum „Venetian“ – ein gigantischer Nachbau von Venedig. Da gibt es doch tatsächlich Straßen im Gebäude. Später stellten wir fest, dass das in Las Vegas gar keine Seltenheit ist. Es gibt etliche von diesen Passagen, die sich „indoor“ befinden. Echt irre – da wird sogar „Wetter“ simuliert (leider sahen wir es nicht in Aktion)! Schaut euch mal die Bilder an:

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Schönes Wetter hier in Paris… eh… Las Vegas meine ich

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An den Köpfen hat man wohl gespart.

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„The Venetian“

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„The Venetian“

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Natürlich ging es auch einmal durch die vielen Casinos. Seid froh, dass wir zufällig Bilder gemacht haben. Im Grunde ist das im Casino nämlich verboten…

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Es gab unheimlich viel zu sehen und noch mehr zu bestaunen. Ihr glaubt es kaum. Wir kauften ein paar Fahrkarten für das legendäre „Linq – Riesenrad“ und ehe wir uns versehen konnten, wurde es Nacht.

Noch einmal zog es uns zum „New York New York“. Dieses Mal aber wurde es rasant, denn wir fuhren eine Runde mit der dortigen Achterbahn. War ziemlich cool!

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WP_20150917_20_23_44_Raw Das Hotel und Casino „Excalibur“

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Das Hotel und Casino „Luxor“

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Selbst in der Nacht macht unser Hotel einen edlen Eindruck

Der Tag war unheimlich aufregend und schön zugleich, auch wenn uns abends etwas die Füße weh taten. Egal: trotzdem wagten wir erneut den Weg ins Casino. Man soll ja sein Glück nicht unversucht lassen 😀

10 Dinge, die man von den USA gehört und gesehen haben muss

Dass die Amerikaner viel von ihrem Land halten und stolz auf alles sind, das will man ihnen mit Blick auf die Natur, die Größe und die Vielfältigkeit auch nicht abstreiten. Es gibt aber Dinge, die sind eine mittlere Vollkatastrophe und im Jahr 2015 einfach nur peinlich. Wer mit offenen Augen durch dieses Land geht, wird sich ab und zu wundern und vielleicht noch das eine oder andere mehr entdecken.

  1. Das Internet
    Erinnert ihr euch noch an Modem- und ISDN-Zeiten als man stundenlang warten musste bis eine Seite im Netz geladen war? Gruselig, oder? Seit das DSL Netz in Deutschland intensiv ausgebaut wurde und man mindestens eine 2000-er Leitung am heimischen Anschluss hat, ist das digitale Zeitalter auch privat angekommen und das Surfen zum Vergnügen geworden. Nun gibt es aber Menschen, die behaupten: das Internet in Deutschland ist keinesfalls schnell und die USA sind viel weiter! Da sage ich euch: alles Quatsch! In der Tat gibt es in den USA viele öffentliche freie WLAN-Netzwerke aber die Geschwindigkeit ist der Horror! Und von Stabilität sprechen wir am besten gar nicht erst. Selbst im modernen New York oder im bunten Las Vegas fühlten wir uns wieder in die 90iger Jahre mit Modem-Verbindungsgeschwindigkeit versetzt. Ich freue mich wieder auf mein Netz zu Hause. Stabil, schnell und trotzdem billig! Während in Deutschland ein Anschluss schon für unter 30 € zu haben ist, bezahlt man in den USA mal locker 60-80 $…
    Fragt sich: wie modern ist dieses Land jetzt?
  2. Das Leitungswasser
    Mir wird schon schlecht, wenn ich nur daran denke! Das Leitungssystem der hiesigen Städte ist wohl schon etwas in die Jahre gekommen. Deshalb beugt man mit Chlor nach, um wenigstens das Wasser keimfrei zu haben. Wenn man in einem Restaurant etwas zum Trinken bestellt, sollte man gleich dazusagen, dass man bitte kein Eis hinein haben möchte. Erstens, weil das Getränk meist eh knapp über dem Schmelzpunkt runtergekühlt ist und zweitens, weil man sonst nach ca. 30 Minuten ein Schwimmbadgeschmack im Glas hat. Mmmmhhh! Richtig lecker! Der Witz an der Sache: einige Amerikaner denken, dass das gar kein Chlor ist. Es gibt Menschen, die behaupten, es handle sich bei dem Geschmack um Fluorid. Na klar: so wird es sein… Deshalb haben bei uns die Zahnärzte in der Sommerzeit auch nix zu tun, weil die Kinder im Schwimmbad immer so viel Fluor zu sich nehmen. (Ganz am Rande: das Fluorid ungeheure Nebenwirkungen hat, die verschwiegen werden, wisst ihr, nicht wahr?)
    Also: wer in den USA Wasser trinken will, der sollte es kaufen. Die Stiegen in den Supermärkten mit kleinen 0,5 l Flaschen sind recht günstig. Wer Leitungswasser mag, sollte vorher aber mal probieren. Nur wenige Orte waren bei uns „akzeptabel chlorfrei“.
  3. Steckdosen und Schalter
    Jeder Elektriker aus Deutschland würde in diesem Land die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Mit VDI-Normen hat das hier alles nichts zu tun. Die Schalter klappern in der Gegend herum und die Nachtischlampen haben oft so ganz seltsame Drehknöpfe, die sich vermutlich jeden Moment auflösen könnten. Die Steckdosen haben die Eigenschaft den Stecker nicht halten zu wollen. Jedenfalls sind zu 90% unsere Adapter so locker drin gewesen, dass man eine Verbindung nicht mehr angucken durfte, nachdem sie bestand, weil sonst das Laden von Telefon und/oder PC nicht geklappt hätte. Besonders lustig wird es, wenn man einen Fön einschaltet. Dann  kann schon mal das Licht in der ganzen Wohnung flackern. Warum das so ist? Weil die Amis 110 V als Netzspannung haben. Wir haben 230 V – also mal eben das doppelte. Damit ein Fön in den USA aber genauso warm pustet muss im Verhältnis zu Deutschland viel mehr Strom fließen. Während wir locker 2300 W an eine Steckdose bedenkenlos hängen können, geht das in den USA nicht. Und wenn jetzt so ein Fön mit 1000 W an den Start geht, dann kann das Stromnetz gar nicht gleich so viel Strom befördern, wie nötig. Kurz: es flackert dann eben. Ob die Amerikaner auch wissen, dass, je geringer die Spannung ist, auch die Leitungsverluste steigen??? Wir wissen es nicht…
  4. Klimaanlagen
    Also angenehme Temperaturen hatten wir eigentlich nur in Seattle. Der Rest des Landes ist draußen einfach nur heiß. So heiß, dass ich behaupte, dass dieses Land stellenweise nicht mehr lebensfreundlich ist. Ein Glück, dass man Klimaanlagen erfunden hat. Die erzeugen innerhalb der Gebäude einen künstlichen Nordpol. Es ist meist irre kalt, dass man gern einen Pullover anziehen würde. (Während ich das hier schreibe, sitze ich auf dem Flughafen mit langer Jeans und T-Shirt und mir ist kalt! Werde dann wohl bald mein langes Oberteil drüber werfen.) Wer als Europäer gerade den Wechsel beim Verlassen eines Gebäudes nicht gewohnt ist, kann schnell mal Kreislaufprobleme bekommen oder wie ich: einfach einen Schnupfen. Aber die Amerikaner lieben ihre Klimaanlagen. Überall laufen die Maschinen – wirklich überall! Im Auto, im Haus – wo man nur Strom hat.
  5. Die Autos
    Na dass es hier in den USA nur dicke Autos gibt, ist ja allgemein bekannt. Ist zwar nicht ausschließlich so aber im Großen und Ganzen passt die Verallgemeinerung. Dicke Pick-Ups, wo mir immer noch nicht klar ist, wofür man das in der Stadt braucht; große Allrad-Jeeps, wo auch hier nicht ganz schlüssig ist, warum das Not tut; und Hybrid-Autos. Entweder man versucht in den USA das dickste Auto zu haben um den größtmöglichen Verbrauch zu erzeugen oder man versucht so ökonomisch zu fahren wie es nur geht. Dieser Gegensatz erschließt sich mir einfach nicht. Fakt ist aber, dass die Amis ihr Auto lieben und quasi darin leben. Es ist ihr zweiter Wohnort. Und das auch noch billig: wenn wir unsere Leihwagen vollgetankt haben, sind wir nie über 40,- $ gekommen. Also etwas über 30 Euro für eine komplette Tankfüllung und die Autos hatten auch ihre 50 -60 Liter Tanks. Das hätte ich gern mal in Deutschland! Traumpreise, fragt sich nur, wie lange noch. Allerdings ist der Sprit auch nichts wert. Höchstens 91 Oktan. Ein Wert, wo unsere Autos in Deutschland wohl den Stinkefinger zeigen würden.
  6. Straßen
    Wenn wir schon beim Auto waren, dann machen wir bei den Straßen weiter. Die sind: breit! Irre Breit. So Mal eben 8 oder 10 Spuren auf der Autobahn sind normal aber: voll. Überall Autos! LKW gibt es eher weniger. Hier bringt man wohl mehr mit Flugzeug und Bahn zum nächsten Ziel. Etwas, wovon wir in Deutschland mit den endlosen LKW Kolonnen nur träumen können.
    Trotzdem kommt es regelmäßig zu Staus. Grund dafür: die Leute sind meines Erachtens völlig verwirrt beim Fahren. Da wird mit dem Smartphone gedaddelt, da wird geträumt, da wird alles gemacht, nur nicht gefahren. Für uns Deutsche nicht wirklich witzig. Ganz besonders schlimm: man fährt, wo man will. Zwar gibt es ein Rechtsfahrgebot in den USA aber keiner macht’s. Rechts überholen gehört somit zum guten Ton. Die Polizei interessiert es nicht. Die ist nur drauf und dran „Tickets“ für zu schnelles Fahren zu vergeben. Wobei das auch relativ ist: denn wenn es heißt „65 MPH“ (105 km/h), dann darf man gut und gerne 10 – 15 MPH drauf packen. Erst wenn man 20 Meilen pro Stunde mehr fährt, dann wird man in den Augen der Polizei verdächtig. Es gilt: einfach das machen, was andere machen, dann passt das. Wir wurden nie angehalten.
    Die Straßenqualität ist übrigens einigermaßen in Ordnung. Klar, es gibt Löcher bis zum Grundwasser und ja der Belag ist laut und die Reifen summen nur vor sich hin aber allgemein kann man damit leben. Es gibt übrigens wenige Baustellen, weil die Regierung kaum Geld in Straßenausbau investiert. Ein Fehler, wie ich finde aber das werden die schon noch verstehen…
  7. Kreuzungen
    Als Fußgänger ist man an Straßenkreuzungen verloren. In der Regel schlägt man Wurzeln beim Warten auf Grün, bzw. „das weiße Ampelmännchen“. In New York geht man deshalb einfach, wenn es einem passt. Da zur Hauptstoßzeit eh nur Stau ist, spielt es auch keine Rolle. Aus Fahrersicht stellt sich eine Ampelkreuzung so dar: entweder alle fahren oder keiner fährt. Oft stehen die Autos da und es passiert nix. Ich weiß nicht, ob dann überhaupt wer grün hat, oder nicht – es stehen zumindest alle. Und meist ist es so, dass an einer Kreuzung mit 4 Seiten immer nur eine Seite wirklich grün hat. Nur selten dürfen gegenüberstehende Linksabbieger gleichzeitig fahren oder die Geradeausspuren zur gleichen Zeit aufs Gaspedal steigen. Rechtsabbieger genießen in der Regel einen Vorteil: Auch wenn Rot ist, man darf immer rechts abbiegen. Sofern halt niemand gefährdet wird. Stellt euch vor, als wäre an jeder Kreuzung ein grüner Blechpfeil. An diese Tatsache gewöhnt man sich sehr schnell und ich hoffe, dass mir das in Deutschland nicht zum Verhängnis wird. Genauso glaube ich, dass ich in Deutschland ca. 50 m vor der Ampel anhalten werde, denn in Amerika sind die Ampellichter immer auf der gegenüberliegenden Straßenseite und somit weit von der eigenen Haltelinie entfernt. Gewöhnungssache…
  8. Steuern – du bezahlst immer mehr als du denkst
    Es ist zum Piepen: man sieht ein T-Shirt, was einem gut gefällt, der Preis passt: ab zur Kasse. Dort das große Erstaunen: Steuern kommen bitte noch dazu! Jedes Mal! Ob im Restaurant, Hotel oder Geschäft. Die Amerikaner schreiben immer den Nettopreis auf ihre Preisschilder. Einen Hinweis zum Steuersatz findet man nie. Zumal der Satz von Staat zu Staat unterschiedlich ist. Das Mehrwertsteuersystem ist so undurchsichtig, dass ich manchmal glaubte, der Wert hinge vom Sonnenstand und der Laune des Mitarbeiters ab. Macht wenig Spaß um ehrlich zu sein. Hier freue ich mich auf die Transparenz und Übersichtlichkeit in Deutschland. Alles hat seine Ordnung und sowohl Netto- als auch Bruttopreis lassen sich finden. Fakt ist: in den USA nie denken: „oh ich hab noch 10,- $, die werden reichen.“ – Nein werden sie sicher nicht! :-)
  9. Die Verschwendungssucht
    Also die Amerikaner haben ein Talent Ressourcen zu verschwenden. Ob Wasser oder Strom oder Benzin oder alles. Regenwasser sammeln um den Garten zu wässern, kennen sie nicht und machen sie nicht. Toilettenspülung mit Stopp-Taste ausrüsten: kennen sie nicht, machen sie nicht. Jedes Mal ballert man da einen See durch die Porzellanschüssel, dass der Wasserzähler quasi zu glühen beginnt. Nun gibt es im Staat Kalifornien nun schon seit ein paar Jahren eine Dürre-Periode und als Folge dessen ein Aufforderung der Regierung Wasser zu sparen und den Rasen nicht mehr zu sprengen. Hehe: aber atomuhrgenau starten jede Nacht die Sprinkler und bewässern den Garten. Es kümmert also keinen. Genauso wenn das Licht brennt, oder das Auto mit laufenden Motor geparkt wird oder oder oder. Die Amerikaner haben eine genetisch veranlagte Sucht zur Verschwendung. Würden sie sich nur ein bisschen von unseren Europäischen Lebensweisen aneignen, könnte das Land um einiges besser da stehen.
  10. Überzogene Freundlichkeit
    Mein persönliches Lieblingsthema!
    Ach ja: ja ich vermisse die Deutsche „Trockenheit“. Das sagt man guten Tag, da bedankt man sich und verabschiedet sich. Punkt aus fertig! In den USA hört man hingegen immer wieder: „How are you?“, „How are your doing?“ also immer: wie geht’s und so weiter. Während wir am Anfang noch darüber nachdachten, was man denn darauf antworten sollten, stellten wir bald fest: es interessiert eigentlich niemanden. Dumm gucken sie nur, wenn man die Gegenfrage zurückgibt. Darauf sind die wenigsten gefasst. Und mit der Zeit kommt man sich einfach veräppelt vor, weil wir Deutschen eigentlich eine gewisse Ernsthaftigkeit hinter dem gesagten Wort haben.
    Um es kurz zu machen: die Amerikaner wollen gern wissen, wie es einem geht, aber es interessiert sie nicht. Man plappert es einfach nur so dahin, weil es ebenso ist. Genauso mit dem Bitte, Danke und Entschuldigung. Die Amis entschuldigen sich für alles was sie tun. Ernst meinen sie es nicht. Meistens wollen sie nur irgendwo durch und brauchen Platz oder sie sagen es, weil man es eben sagt. Genauso mit dem Bitte und Danke. 1000 Mal muss man das bei der Inanspruchnahme einer Dienstleistung sagen. Zum Beispiel im Restaurant: man isst vor sich hin und teilweise gibt es Restaurants, wo aller paar Minuten einer daherkommt und fragt, ob denn alles in Ordnung sei und ob man noch was bräuchte. „Ja Gott verdammt! Ich will nur in Ruhe essen! Du kriegst schon dein Trinkgeld auch wenn du nicht ständig fragst!“ So gern hätte ich denen das manchmal an den Kopf geworfen. Und wenn man dann mit vollem Mund sagt, dass alles gut ist, dann kommt es wieder: das gute alte Danke. Immer und immer wieder. Man wird mit der Zeit müde, weil es eben nicht ernst gemeint ist und somit den Wert verloren hat.

Die Amerikaner sind neugierig, offen und total gastfreundlich. Das muss man ihnen lassen! Sie besitzen eine gewisse Naivität und denken leider zu wenig nachhaltig. Sie meinen es nicht böse – aber es macht sich auch keiner einen Kopf darüber. Wie so ein Kind, was im Sand spielt und sich nicht darum kümmert, dass der Sandhaufen breitgetreten wird oder die Sachen nachher direkt in die Waschmaschine können.

Aber das ist Amerika. Nett, manchmal zu nett, wie ich finde, aber keinesfalls abgeneigt und gehemmt. :-)

Sonnenstaat Kalifornien? Eh… nee?

Na? Erinnert ihr euch noch an meinen Kurzbeitrag, wo ich euch in einem Video schnell mitteilte, dass es regnet? Nicht? Hier ist es noch einmal:

Es ist Dienstag, der 15.9.2015, und es gießt aus allen Rohren. Echt der Wahnsinn! Ach ja: Sonnenbrand war natürlich immer noch an Bord aber ging schon besser als am Vortag.

Was macht man also, wenn es so schüttet? Na ja… man hofft auf besseres Wetter und fährt einfach mal auf gut Glück los. Mit wachsender Begeisterung heizte Lena unser Auto durch die Pfützen… eh nein… Teiche… nee: Seen! Wasser überall! Zu dem eigentlichen Denkmal und Aussichtspunkt sind wir nicht wirklich gekommen. Wir ließen es sein und düsten zum nächsten uns wärmstens empfohlenen Strand mit der Hoffnung, dass das Wetter bis dahin besser wird.

Klappte leider nicht, also tuckerten wir wieder Richtung Stadtzentrum. Auf der Karte entdeckte ich einen Hut-Laden, denn wir wollten beide eigentlich noch irgendwas für die Birne haben, bevor wir nach Las Vegas reisen sollten. Dort stoppten wir. Hüte hatten wir gefunden, waren uns aber zu teuer. Dafür gab es dann halt einfach einen Cup-Cake:

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Die waren #großartig! :-) Das Wetter wurde inzwischen aber die Stimmung und der Antrieb fehlte. Also wieder nach Hause. Dort wartete ein ganz besondere Aktion auf uns: Die Vernichtung meiner Schaufel vom Strand – denn am nächsten Tag wollten wir nach Las Vegas und jedes Gramm Gewicht im Koffer musste irgendwie weg… 😀

Es wurde dunkel in wir wollten noch einmal in die Stadt – zum „Gaslamp District“. Wurde uns empfohlen und gern wären wir auch in eine der vielen Bars gegangen aber wir waren irgendwie kaputt und müde. Das Wetter hatte uns förmlich die Stimmung verregnet. Obwohl es nun endlich wieder trocken war, entschlossen wir uns nur durch dieses Viertel zu fahren. Lena machte noch ganz paar Aufnahmen und dann ging es ins Hotel zum Bett.

Aua!

Oh oh oh oh… da hatte es am Vortag die Sonne etwas zu gut mit uns gemeint… Es ist Montag, der 14.9.2015, und wir liegen jammernd im Bett. Es brannte überall auf unserer Haut. Es war heiß und manchmal fröstelte es einen gleichzeitig. Ganz irrwitzig. So schlimm hatte ich persönlich noch nie einen Sonnenbrand. Auch Lena, die sich gut eingecremt hatte, sah nicht besser aus als ich. Es war so schlimm, dass wir nur mit ner Schmerztablette uns einigermaßen bewegen konnten. Entsprechend träge gingen wir in den Tag. Die warmen Ledersitze des Autos beim Einsteigen waren natürlich super! Quasi Salz in die Wunde deluxe…

Aber was uns nicht umbringt, macht uns nur noch härter! Wir fuhren zur USS Midway – einem Flugzeugträger der US Marine und ne ganze Ecke größer als die Intrepid in New York. Meines Erachtens auch wesentlich informativer gestaltet und nicht so ein Kinderspieleparadies wie an der Ostküste. Nicht nur Flugzeuge gibt es da zu bestaunen, sondern man kann durch das halbe Schiff laufen und sich einmal „hinter Gitter bringen lassen“ in das schiffseigene Gefängnis.

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Die Schmerztabletten ließen irgendwann nach und die Haut schrie wieder mal nach Creme. Wir machten uns auf dem Heimweg und wollten so der prallen Mittagssonne aus dem Weg gehen. Hat geklappt!

Am Abend liefen wir zum nahe gelegenen „Old Town“. Ein kleiner Bezirk, der noch so ist, wie einst die Stadt nach der Besiedelung aussah. Ich war schon 2013 da aber hatte es irgendwie schöner in Erinnerung. Irgendwie war es nicht mehr das, wie ich es kannte. Na ja… wie auch immer: wir nahmen Platz in einem der mexikanischen Restaurants. Es gab lecker Fajita!

Vermisst mich jemand?

Na ihr da draußen? Wer genau aufgepasst hat, wird sich jetzt fragen: „Warum schreibt Rico zu einer Uhrzeit, wo er doch noch im Flieger sitzen muss?“

Hehe: ich bin nicht im Flugzeug und schon gar nicht bin ich in oder über Europa… Ich bin leider gestern nicht wie geplant von Los Angeles abgeflogen und bin zwangsläufig einen Tag länger hier. Geplant war das gar nicht und gewollt noch weniger. Wie das genau passiert ist, erfahrt ihr in den kommenden Tagen 😉

Bis dahin: viele Grüße aus einem der Flughafenhotels. :-)

Sonne, Strand und Sonnenbrand

Das wird mal ein kurzer Beitrag! Es ist Sonntag, der 13.09.2015, und was macht man an so einem Tag in einer Stadt, wo prinzipiell immer die Sonne scheint? Klar: Baden gehen. :-)

Unser Hotel lag nur knapp 10 Auto-Minuten vom „Mission Beach“ entfernt. Ein sehr schöner Strand! Wasser war warm, Wellen gab es auch und das mussten wir natürlich auskosten.

Ein Video, wie ich eine Pyramide im Sand baue, erspare ich euch mal. Falls aber die Frage kommt: „Warum Pyramide?“ Ganz einfach: Sandburg kann jeder – Pyramide ist am Strand selten. 😛 Das schöne war, dass ich beim Buddeln eine abgebrochene blaue Schaufel gefunden hatte. Perfekt für mich, denn so konnte ich noch schneller mein Werk vollenden. (Hier ein kleiner Hinweis: diese Schaufel musste natürlich auch entsorgt werden 😉 aber das erfahrt ihr später)

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Am Strand selbst fühlten wir uns pudelwohl. Wir beobachteten die Amerikaner, wie sich teilweise nur am Essen waren und dann ihre Wanne ins Meer schoben oder wie sie nicht nur einen Sonnenschirm aufstellten, sondern gleich ganze Zeltstädte errichteten. Mit Kühlboxen, Chips, Stühlen, Tischen und all dem ganzen Trallala, was meines Erachtens ne Ecke zu viel für den Strand ist.
Wir waren schon recht früh da und konnten dem Treiben lange zu schauen, denn wir blieben bis in den späten Nachmittag. Leider mit nicht ganz unerheblichen Folgen: Als wir im Hotel ankamen, ahnten wir schon was passiert war… Unsere Haut glühte vor sich hin und war schön rot. Zeit also für intensive Körperpflege, ob es gereicht hat, erfahrt ihr noch!

Wusstet ihr, dass…

… Lena heute ihren ersten Tag in der Hochschule hat? Ich bin gespannt, was sie zu berichten hat!

On the road again, just can’t wait to get on the road again…

On the road again, just can’t wait to get on the road again…“, so sang einst der bekannte Country Sänger Willie Nelson und erzählte dabei wie man einen Highway entlang fährt und so neue Orte sehen kann. Genauso wollten wir es auch machen am Freitag, den 11. September 2015.

Das dies der Tag der Staatstrauer zu den Anschlägen von 2001 war, kümmerte uns recht wenig. Wir wollten einfach nur raus aus San Francisco und weiter Richtung Süden. Auch wenn der vorherige Tag eine feine Sache mit den Mammutbäumen war, so mussten wir feststellen, dass wir den Anschluss an die Stadt nicht so ganz gefunden hatten und lieber einen Tag eher gefahren wären…

Der Motor dröhnte also schon recht früh im nahegelegen Parkhaus und Lena machte auf dem ersten Abschnitt unserer Tour ordentlich Dampf in Kessel. Ich als Chef-Navigator freute mich auf eine tolle Tagestour über die Route 1. Start: Hotel Whitcomb in San Francisco, Ziel: Days Inn Motel in Santa Maria, Endziel: San Diego (nicht auf der Karte)

Karte Route 1

Klickt auf die Karte, um die Route im Detail zu sehen

Die „Route 1“ ist ein Highway, der sich malerisch an der Pazifikküste entlangschlängelt. Mit Serpentinen, steilen engen Kurven, fast senkrechten Abgängen auf der einen und felsigen Wänden auf der anderen Seite. Fahrtechnisch perfekt für Motorräder, anspruchsvoll für Wohnmobile und Wohnwagen und angenehm für Autos. Doch bevor es so richtig auf die Route 1 gehen sollte, machten wir einen kleinen Schlenker über den „17 Miles Drive“ nahe „Monterey“. (Ihr findet den Ort an der Südspitze der großen Bucht, die oberhalb des Kartenausschnitts gezeigt ist.) Das besondere an dieser 17 Meilen langen Straße: man muss Maut bezahlen 😀 … Nein – das ist natürlich nicht der Hauptgrund! 😉 Auf dieser Straße, die nur weniger Meter am Pazifik entlang führt, stehen viele Villen von reichen Schnöseln und auf dieser Straße werden auch gern die neusten Automodelle vorgestellt. Das sind dann immer die Videos im Fernsehen, wo dicke Audis an einer Küste bei wunderschönem Wetter dahingleiten. Genau dort ist das 😉

Tosende Welle, eine etwas ungünstig stehende Sonne für Selfies und herrliche Landschaften erlebten wir in den 1,5 Stunden auf dieser 28 km langen Stecke.

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Weiter ging es über die eigentliche Route 1 mit einigen Zwischenstopps für Fotos und Kletterspaß mit Rico:

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Wer über die Straße der Straßen fährt, kommt unweigerlich an den Seelöwenbänken vorbei. Doch bevor wir die Seelöwen beim Abgammeln am Strand beobachten konnten, begrüßte uns dieser kleine Zwerg, der sichtlich viel Vertrauen (oder Hunger) hatte.

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Am späten Nachmittag erreichten wir nach ca. 500 km Strecke unser Etappenziel im Ort Santa Maria. Während sich Lena beim Navigieren wunderte, dass der Fluss, den wir überquerten schon längst nur noch eine sandige Einöde war, steuerte ich schnurstracks zum Motel. Dort wagten wir den Sprung ins Wasser des hauseigenen Pools und mussten bei der Rückkehr ins Zimmer um Hilfe bei der Rezeption bitten, weil wir uns „ausgeschlossen“ hatten. Nicht aber, weil wir die Schlüsselkarte verbummelt hatten, sondern weil so ein Schutzbügel sich beim Schließen der Türe in die Verriegelungsstellung „begeben“ hatte. :-) Mit einem etwas seltsam anmutenden Dingens schaffte es die Rezeptionistin diesen Mechanismus zu überlisten. Dem Weg in den wohlverdienten Schlaf stand nichts mehr im Wege.

Werbepause vorbei

So Leute von heute :-)

Lena und ich sind aus Las Vegas zurück. Da war mal wieder so viel zu sehen, dass das Bloggen unmöglich war. Da unsere Reise aber langsam vorüber ist, holen wir nun wirklich nach, was noch so fehlt. 😉

Doppelt hält besser

Es ist ein sonniger und warmer Mittwoch, der 09. September 2015, in San Francisco. Die Penner vor dem Hotel gehen an ihr Tagewerk, die Autodiebe stelle die Nachtschicht ein, die Gehwege werden vom Abschaum der Nacht befreit – ein ganz normaler Tag eben.

Wir haben uns das Auto geschnappt um an einen ganz besonderen Ort in San Francisco zu fahren – die „Lombard Street“. Diese Straße geht recht steil und deshalb hat man dort Serpentinen eingerichtet. Ich glaube, die Neigung der Straße dort beträgt ca. 31 – 32 °. Trotzdem ist die „Lombard St.“ die einzige Straße in S.F., die sich so eng hin und her schlängelt. Alle anderen Straßen sind amerikanisch korrekt schnurgerade, wie man sie auf dem Reißbrett angelegt hatte. Natürlich sind wir diese Straße selbst mit dem Auto heruntergefahren! Danach ging es direkt weiter zum Hafen.

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Der Hafen, bzw. „Fisherman’s Wharf“, ist die typische Touristenecke: tausende Buden und Läden, wo man viel unnützes Zeug, Klamotten und natürlich Essen kaufen kann. An dieser Stelle hätte ich mal eine Frage an die ganzen Verkäufer da: lohnt sich das überhaupt? Kauft euch den Plunder überhaupt jemand ab? Schreibt’s in die Kommentare!

Wie schlenderten so des Weges und standen irgendwann im „Ghirardelli“ – einer recht besonderen und vor allem teuren Schokoladenmanufaktur. Eine Kostprobe bekamen wir am Eingang: sehr lecker! Unsere heimischen Schokoladen alla Lindt und Co. sind trotzdem besser. 😉 Und vor allem billiger. Die Tüten vor Lena kosten ca. 30,- $ das Stück. Drin sind nur so 200 – 300 g Schokolade. Preis-Leistungsverhältnis??? Macht wohl Urlaub… Wie die Schokolade hergestellt wird, zeigt euch das Video. :-)

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Weiter ging unsere Tour zum Pier 39. Die Superlative für Touristen: noch mehr Buden, noch mehr Läden, noch mehr Restaurants und noch mehr Menschen. Aber da gab es eben auch Früchte, Blumen, Karussell und viele Süßigkeiten. 😀

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Gegessen haben wir dort trotzdem im „Bubba Gump“ – ein Restaurant, welches bekannt ist für die Garnelen und Schrimps ist. Das Essen war wirklich lecker, wenn auch nicht ganz billig. Vorsicht ist geboten: Es gibt eine Getränkekarte mit sehr lecker aussehenden cocktailartigen Limonaden und Slushes. Die sind auch wirklich gut und man bekommt auch das Glas „geschenkt“. Allerdings ist der Preis für so ein Getränk so hoch, dass man „geschenkt“ wirklich in Anführungszeichen setzen muss. Rund und satt düsten wir zu einem Park, im Westen von San Francisco. Leider war dieser nicht so schön wie erwartet. Also ruhten wir nur etwas im Schatten aus und beobachteten Enten, Möwen und andere Vögel, die sich am angrenzenden Teich tummelten. Als das zu langweilig wurde, ging es ab zum Strand. Die Badesachen hatten wir nicht mit: es war viiiieeel zu kalt! Nur mit den Füßen sind wir mal vorsichtig ins Meer gegangen. Aber die Nachmittagssonne mit der kühlen Meeresluft war angenehm zu ertragen.

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So ganz hatte uns der Hafen noch nicht losgelassen und etwas Wichtiges fehlt ja auch noch auf unserer San Francisco Tour: Richtig, die „Cable Cars“. Unweit von unserem Hotel geht es mit den Kisten los und Endstation ist am Hafen. Also auf geht’s:

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Da ging es manchmal steil hoch…

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und dann wieder steil runter…

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und am Ende landet wir doch wieder hier, im Ghirardelli…

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Der Verführung am Vormittag durch die leckeren Eissorten und die Schokolade war einfach zu groß :-)

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Zurück ging es im inzwischen eiskalt gewordenen San Francisco mit dem Cable Car – wie es sich für Touristen gehört. :-)

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