von Lena & Rico

Tägliches Archiv für: October 19th, 2015

Jetzt geht es heim… oder auch nicht…

Der letzte Freitag, der 25.09., war angebrochen. Eigentlich ein bisschen trauriger Tag, weil ich an diesem Tag abends allein Richtung Deutschland fliegen sollte.

Aber das hielt uns ja nicht davon ab, noch einmal gemeinsam bei In&Out Burger Essen zu gehen :-) Wir mögen diesen Laden einfach! 😉 Gesagt getan: ich packte früh alles ins Auto und verabschiedete mich vom Hotel, holte Lena ab und wir ließen es uns gut gehen, bis dann die Stunde des Aufbruchs anstand.
Von diesen Tag werdet ihr keine Bilder sehen, erstens, weil es keine gibt und zweitens, weil das, was ich euch jetzt erzähle, ein Trauerspiel war.

Die genaue Zeit kann ich euch nicht mehr sagen, wann ich gestartet bin. Aber an sich noch genau im Rahmen der Planung. Um 18:20 Uhr sollte mein Flieger von Los Angeles starten. Bis dahin braucht man ca. 1,5 Stunden mit dem Auto. Plus 1 Stunde Verkehr vielleicht. Die Idee war: Fahren, Auto bei Alamo abgeben, zum Flughafen und ab ins Flugzeug.

Und hier fängt das Spiel an: Ich fuhr also los, quälte mich durch den zähfließenden Freitagsnachmittag-Verkehr und stellte irgendwann (nach ca. 45-60 Minuten) fest: „Oh scheiße – das mit dem Tank wird wohl doch noch bissl knapp. Ich werde mal runter fahren und noch was reinschütten… Oh… und da ist auch schon eine Shell…“ :-)
Ich rollte mit einer Restreichweite von 15 Meilen (knapp unter 30 km) an die Säule, entriegelte die Kofferklappe um in meinem Rucksack das Portmonee rauszuholen. Beim Griff in die Tasche lief es mir eiskalt den Rücken herunter: im Bruchteil einer Sekunde schoss es mir in den Kopf – „Scheiße – mein Reisepass und mein Portmonee sind in der Tasche von Lena!!!!“ Portmonee wäre ja noch fast gegangen aber ohne Reisepass ist man auf internationalen Flügen quasi verloren. Tja: und Tanken ging auch nicht, weil Geld hatte ich keines und der Tank war leer und eine Rückfahrt damit unmöglich. Ich war gestrandet! Mit nix – außer einem leeren Beetle, einem Koffer, einer Tasche und einem Rucksack. Jetzt war die Kacke so richtig am Dampfen. Ich parkte im Schatten und versuchte Lena zu erreichen. Sie musste irgendwie herkommen – egal wie! Ich war sonst verloren!

Das Problem: Der Verkehr hatte weiter zugenommen und bis Lena mit ihrem Gastvater da waren, verging eine Ewigkeit. Ich war so niedergeschlagen wie noch nie zuvor! :-( Nicht nur wegen der vergessenen Dokumente, sondern auch, weil jetzt die Zeit viel zu knapp wurde, um die Situation noch zu retten. Denn so ganz war der Zwischenstopp nicht geplant…

Auf der Fahrt zu mir klärte Lena bereits bei der Fluggesellschaft (Turkish Airlines), dass ich nicht mitkommen würde. So würde mich immerhin keiner vermissen.

Lena und ihr Gastvater kamen bei mir an. Sie gab mir noch etwas Geld und ich tankte und fuhr niedergeschlagen weiter. Den beiden bescherte meine Aktion leider einen fetten Stau auf der Rückfahrt. Auch ich hatte so mein Pech: der Verkehr kam sehr oft zum Erliegen und ich brauchte immer länger. Während ich so fuhr schielte ich auf die Uhr im Auto: „Jetzt hebt sie ab“, seufzte ich um 18:20 Uhr. Vom Flughafen war noch nichts zu sehen. Dafür aber ein Auto nach dem anderen. Auch meine Künste als Rennfahrer halfen mir jetzt nicht mehr. Es war vergeigt! Wenigstens die Autoabgabe bei Alamo lief zügig und der Shuttle brachte mich mit einer äußerst aufgeweckten und gut gelaunten Fahrerin zum Flughafen. Hmmm… Der Flieger war trotzdem weg…

Ich stolperte ins Terminal und suchte verkrampft nach einem Schalter von Turkish Airlines. Fragte Leute, fragte das Personal – niemand wusste etwas. „Nur Vollidioten hier!“, dachte ich und lief jetzt jeden einzelnen Schalter ab. Und wirklich: hier war kein Schalter von den Türken… Und nun? Was soll ich denn bitte tun? Ich will doch umbuchen?!? Lena musste ran: ich suchte mir ein WLAN Netz und kontaktierte sie via WhatsApp und Skype. Anrufen hätte ein Vermögen gekostet! Selbst am Münztelefon… 4$ pro Minute… Geht’s noch?
Lena klärte das mit der Umbuchung. Ich suchte da weile, wie jetzt der ADAC sein Versprechen mit Unterstützung im Zuge der Reiseversicherung einlösen würde um mir helfen zu können. Wieder ne Pleite: Ich kam per Telefon nicht durch. Lena versuchte wieder ihr Glück mit dem Ergebnis, dass sie nur die Notambulanz an die Strippe bekam. Das waren auch die einzigen, die erreichbar waren. Die interessierten sich aber gar nicht erst für die Sache und wünschten nur viel Glück. Danke ihr Säcke! Das bekommt ihr noch zurück!

Ich versuchte mit dem WLAN inzwischen ein Hotel zu finden. Im Flughafen konnte ich nicht bleiben. Meine Taschen konnte ich nicht aufgeben und hätte sie die ganze Nacht beobachten müssen und es war in dem Gebäude sau kalt. Ich fror überall während ich dort war. Nützt nix: also in die Hände gespuckt und auf geht’s mit den 40 kg Gepäck zu den Hotels. Ich tigerte durch den Flughafen und 2 km später war da auch endlich das erste Hotel. Inzwischen war es gegen 22:00 Uhr. Alles klebte an mir und ich war total kaputt. Der Tag war einfach nicht meiner…
„Ich weiß zwar gerade nicht, was die Hütte hier kostet aber ist mir jetzt auch egal – ich geh rein“, dachte ich mir. Gelandet war ich im „Concourse Hotel Los Angeles International“. Bitte jetzt nicht vom Namen täuschen lassen – Konkurs hatte noch keiner dort angemeldet! Sehr nettes Hotel! Ich ging zur Rezeption und fragte, was die Nacht kosten würde. Mit dem Preis war ich einverstanden. (Mir blieb ja auch nicht viel Auswahl…) :-(

Auf dem Zimmer angekommen führte mein Weg direkt zur Dusche. Und ich führte mir meine Lage vor Augen: dumm gelaufen!

Am nächsten Tag sollte ich dafür um so früher auf dem Flughafen sein. Wie mein Bruder im übertragenden Sinne jetzt sagen würde: gestern zu spät, heute zu zeitig – im Schnitt bin ich pünktlich! 😀 Schon 12 Uhr war ich dort und wieder kein Schalter von Turkish Airlines. Aber dieses mal war es eben wirklich einfach zu zeitig. Ich bloggte während der Zeit und irgendwann fand ich mich im Sicherheitsbereich wieder. Dieses Mal ohne Nack-Scanner! „Happy Hour“ nannte es die eine Sicherheitsbeamtin als einer in der Reihe fragte, was denn heute los wäre. 😀

Mein Flug ging über Istanbul. Ein ganz furchtbarer Flughafen: 4 Toiletten für die Herren in einer Abflughalle, die mit unendlichen vielen Gates und noch viel mehr Menschen gefüllt war. Ganz unterirdisch! Um mit der Moderne mitzuhalten, hat man den restlichen Wartebereich noch mit einem Duty-Free Laden ausgestattet. Ich war froh, dass die 1,5 Stunden Wartezeit schnell rumgingen und ich aus der Türkei schnell wegkam.
Während des Flugs über den Teich konsumierte ich alle nur erdenklichen Filme und machte die Nacht zum Tag. Mein Ziel: möglichst Müde am Sonntag Abend in Hamburg ankommen um gleich wieder in die Zeitzone reinzukommen. Der Plan ging übrigens super auf! Auf dem Flug von Istanbul nach Hamburg unterhielt ich mich noch ein wenig mit einem Passagier, der neben mir saß und war dann doch irgendwie froh, als ich 22:20 Uhr wieder an der Haustür in Hamburg angekommen war. Mein Tag war inzwischen deutlich über 24 Stunden lang.
Hamburg begrüßte mich mit nebeligen 7°C, leeren Straßen und einer pünktlichen S-Bahn. Good old Germany eben! :-)

Und hier endet die gemeinsame Urlaubszeit von Lena und mir. Ab jetzt übernimmt Lena den Blog komplett und wird euch von ihren Erlebnissen berichten. Ich werde jetzt die vielen Bilder und Videos auswerten und zu einem Film verarbeiten. Doch das dauert noch etwas! In diesem Sinne: „Have a good one! See you and Bye Bye!“ :-)

Meine Uni

Hallo alle zusammen,

Ihr fragt euch bestimmt wie meine Uni aussieht, nicht wahr? Dann lehnt euch zurück und genießt diese kleinen Videos vom Campus der „University of California Riverside“ (kurz UCR) :-) Das ist der Main Campus und hier bin ich jeden Dienstag und Donnerstag für „Corporate Finance“.

Einfach nur riesig! Da ist die Nordakademie in Elmshorn nix dagegen!

Was macht man vor der Schule?

Also früher war es ja mal so, dass der gewillte Student in der Frühe aufgestanden ist, seine Nickelbrille aufgesetzt, den Tornister geschnürt und die Haare gescheitelt hat und dann frohen Mutes zur Universität gegangen ist, um an der höheren Lehranstalt seinen Bildungshorizont zu erweitern. Heute läuft das mal ganz anders:

Am Donnerstag, den 24.10.2015, rollte früh ein Beattle vor und Lena und Rico fuhren erstmal zum nächsten großen „Outlet“, wo neben Jeans, T-Shirts und Schlüppis auch das eine oder andere Accessoire in die Einkaufstüte wanderten.

Wir beide waren sehr erfolgreich: je heißer es in dieser Wüsten-Stadt wurde, desto mehr glühte auch die VISA Karte und wir freuten uns über die doch sehr günstigen Preise. Wir hatten unseren Spaß an diesem Morgen. Da durfte das Eis bei „McDonalds Drive-In“ nicht fehlen :-) Voll bepackt mit tollen Sachen, die das Leben schöner Machen ging es jetzt nicht etwa ins Wochenend-Feeling, sondern zur Hochschule 😛

Lena hatte am Nachmittag noch einmal Vorlesung. Ich vergnügte mich auf der Suche nach Briefmarken und erfreute mich der kuschelig warmen Außentemperatur.

Und schwups war Lena auch schon fertig mit Studiosus-Sein und wir machten uns auf zu einem Sushi-Restaurant, welches ich in einer Zeitschrift ausfindig gemacht hatte. Klang zumindest darin sehr nett. War es auch und ja: auch das Sushi in Kalifornien schmeckt. Nachdem man uns erklärte, wie das Bestellsystem funktionierte, bekamen wir auch recht flott die ersten Runden. Danach war die Bedienung bissl genervt von unserem Drang noch mehr haben zu wollen. Zur Info: es handelte sich um „Sushi All-you-can-eat“ und das nehmen wir immer sehr intensiv wahr. Aber die Bedienung wollte dem nicht so ganz folgen und man ließ uns immer länger warten. Und wenn wir fragten, taten sie so ein bisschen, als wollten sie uns nicht verstehen… Egal: zum Schluss sollten wir trotzdem mehr als satt sein. So satt, dass Lena die Stäbchen abgab und mich mit der letzten Sushi-Rolle „im Stich ließ“. 😀 Ich bin fast geplatzt und wollte nur noch sterben. Aber Sushi hat ja bekanntlich nicht so eine unheimliche Halbwertszeit. Am Auto angekommen (20 m vom Eingang) ging es tatsächlich schon wieder.

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Und das war er auch schon: der Kaufrausch vor der Uni und der Magenkollaps am Abend. :-)