Am Dienstag wollten wir es direkt wagen: ganz hoch über die Dächer des „Big Apple“, wie die Amerikaner liebevoll ihr New York bezeichnen. Ausgesucht hatten wir dafür das Empire State Building. Warum gerade das? Na also einmal ist es eben ziemlich hoch, zweitens ist es Teil des so genannten CityPass – einer Reihe von vergünstigten Eintritten, die man erwerben kann und es steht eben noch. Nicht so wie das World Trade Center, welches zwar höher war aber eben auch nur war.
In dem Gebäude konnten wir uns nach vorschriftsmäßiger Sicherheitskontrolle, bei der ich meine Mundharmonikas abgeben durfte, ein paar Kopfhörer für eine Audio-Tour ausleihen. Da werden einem viele interessante Dinge ins Ohr geflüstert. Und zwar so viel, dass man sich den Spaß gar nicht merken kann. Ich weiß bloß noch, dass die Kiste in wenigen Monaten hochgezogen wurde (da können die sich in der Elbphilharmonie mal ein Beispiel nehmen), es in 4 Stockwerken Verpflegungs- und Pausenräume für die Arbeiter gab, die Nieten rotglühend eingesetzt wurden und die ganze Geschichte viele tausend Tonnen wiegt. Ach ja: und der Audio-Führer hat immer wieder betont, wie geil die Amis doch so sind und was sie nicht alles wieder geschafft haben. So nun wisst ihr das wichtigste und jetzt geht es rauf auf den 86. Stock!
Als dann das Gedränge zu groß wurde, entschlossen wir uns nach unten zu rauschen und im Macy’s – einem irre großen Kaufhaus einzukaufen. (Wohlgemerkt: einen Koffer hatte ich ja noch nicht und ich wollte gern mal noch wenigstens ein paar Klamotten haben.)
Es gab interessante Rabatte: bis zu 65% und da wir Touristen sind, nochmal 10% oben drauf. Inzwischen haben wir noch einen weiteren Gutschein gefunden, der noch einmal 15% liefern sollte. Wir werden es ausprobieren. Mein Wunsch ist es: irgendwann an der Kasse noch Geld rauszubekommen ohne Bezahlen zu müssen. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten sollte das ja wohl drin sein, oder? 😉
Das Mittagessen suchten wir gepflegt in einem der vielen Subway-Restaurants auf. Schmeckt halt. Danach düsten wir nach Hause, denn der Singapore Airlines Mensch hatte mir ja versprochen, dass mein Koffer zwischen 13 und 15 Uhr am Hotel ankommen sollte. Wir waren auch im Hotel und irgendwann klingelte mein Telefon. Eine verwirrte Stimme erzählte mir, dass mein Koffer nun in New York sei und gab mir eine Telefonnummer und einen Code, mit der ich den Lieferstatus verfolgen könnte.
Was jetzt folgte war eine Mischung aus Frust, langer Weile, Abgammeln, Schlafen, Bloggen, Süßigkeiten Naschen, Frust, langer Weile, Schlafen…. erwähnte ich schon Frust und lange Weile? Ich griff zum Telefon und rief bei der Nummer an. Tatsächlich ging auch jemand ran. Ich musste den Hotelnamen sagen und ich erfuhr, dass mein Koffer zwischen 19 und 21 Uhr ankommen sollte. Boah… wie lange denn bitte noch? Ich legte auf und das Spiel aus Abgammeln, langer Weile, Schlafen, Naschen, Frust ging von vorn los…
Wie es weiter geht, erfahrt ihr in Teil 2